Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB)

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Wir gratulieren Jannik Hoferichter zum Förderpreis!

Jannik Hoferichter, Masterstudent des Lehramts an berufsbildenden Schulen (Pflegewissenschaft & Biologie) und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Pflegewissenschaft, hat den diesjährigen Förderpreis des Studierendenwerks Osnabrück für besonderes soziales Engagement im Hochschulbereich und für herausragende Leistungen im Studium erhalten.

Vorgeschlagen wurde er von Dr. Flora Sonsmann und Carina Gill, mit denen er seit über 4 Jahren im Studienprojekt Joy zusammenarbeitet, um mehr Bewegung in den Unialltag zu bringen. Außerdem ist Jannik Hoferichter seit einigen Jahren ebenfalls in der studentischen Selbstverwaltung der Universität Osnabrück aktiv, er hat sich als Studiennavigationscoach für Chancengleichheit im Bildungssystem eingesetzt und er war als (Mit-) Organisator an verschiedenen Lesekreisformaten (u.a. zur älteren Kritischen Theorie) beteiligt. Neben diesem umfangreichen Engagement schloss Jannik sein Bachelorstudium mit Auszeichnung ab. Auch das aktuelle Masterstudium absolviert er mit Bestnoten. Herzlichen Glückwunsch!

Wir gratulieren ebenfalls den (ehemaligen) Studierenden des Instituts für Gesundheitsforschung und Bildung Andreas-Patrick Regn, Franziska Wistuba, Inga Nowak und Vanessa Leinigen sowie allen anderen Preisträger:innen für die diesjährige Auszeichnung ihrer herausragenden Qualifikationsarbeiten oder allgemeinen Leistungen im Studium.

ReKo-Projekt durch Robert Bosch Stiftung ausgezeichnet!

Im Namen der Robert Bosch Stiftung verleiht der Bosch Health Campus den Gesundheitspreis „Ideas for Impact“. Drei Projekte, die aus Sicht der sechsköpfigen unabhängigen Jury wegweisende Versorgungskonzepte und soziale Innovationen zur Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität in Deutschland entwickeln und umsetzen, wurden am 22.02.2024 in den Hallen der Robert Bosch Stiftung in Berlin geehrt – darunter das Innovationsfond-Projekt ReKo, zu dem die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück die pflegewissenschaftlichen Evaluationsarbeiten verantwortet.

Die drei ausgewählten Projekte wurden aus über 100 Projekten in Deutschland entlang definierter Kriterien identifiziert und vor Auswahl intensiv begutachtet. Den ersten Platz belegte das Projekt Stay@Home-Treat@Home unter der Leitung der Charité-Universitätsmedizin Berlin.

Nähere Infos unter:
https://www.gesundheitsregion-euregio.eu/reko-projekt-gewinnt-zweiten-platz-der-robert-bosch-stiftung/

READY? – Bewertungsinstrument für Robotik in der Pflege international vorgestellt

Auf der Fachtagung Geriatronics Summit 2023 stellte Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler am 03. Juli in Garmisch-Partenkirchen READY?, ein empirisch begründetes Instrument zur Bewertung von Robotik in der Pflege international vor. Das Bewertungsinstrument richtet sich an Einrichtungen der Pflege, die den Einsatz von Robotik zur Unterstützung der Pflegearbeit planen. Es ist als digital unterstützter diskursiver Workshop konzipiert, der Einrichtungen der Pflege dabei unterstützt, die verschiedenen Aspekte systematisch zu reflektieren, die bei einem Einsatz von Robotik in der Pflege zu berücksichtigen sind (z. B. fachliche, rechtliche, ethische, technische, wirtschaftliche Aspekte).

Auf dem international besuchten Kongress, organsiert vom Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI), diskutierten Speaker und Gäste aus Asien, Europa und den USA den aktuellen Entwicklungsstand zu Robotik in der Pflege. Gerade der Blick in andere Länder verweist auf Erfahrungen und Herausforderungen, die auch im Rahmen der BeBeRobot-Fachsymposien verdeutlicht wurden (siehe dazu).

Das Bewertungsinstrumentes READY? stieß im Rahmen der Tagung auf großes Interesse und wurde bereits vor Ort für den praktischen Einsatz in Einrichtungen der Pflege angefragt. Im Rahmen seines Vortrags stellte Prof. Dr. Hülsken-Giesler auch das im Rahmen der BeBeRobot-Arbeiten entwickelte Szenarienspiel vor, das Interessierten eine Reise in das Jahr 2050 ermöglicht und damit für mögliche Entwicklungen der Pflege sensibilisiert und diese kritisch zu diskutieren erlaubt.

In Garmisch-Partenkirchen entsteht bis 2025 eine Außenstelle der Technischen Universität München, mit der Forschung und Entwicklung im Bereich der Assistenzrobotik, Pflegepraxis und Pflegebildung integriert werden sollen. Der Standort liegt in einer Region mit überdurchschnittlicher Überalterung, vielen Pflegeheimen, Ärzt:innen und Senior:innenresidenzen – ein Ort mit großer Nähe zur Zielgruppe. „Die Integration von Praxis, Bildung und Forschung/Entwicklung unter realen Lebens- und Arbeitsbedingungen stellt vielversprechenden Ansatz dar, den wir gespannt im Auge behalten werden“, resümiert Prof. Dr. Hülsken-Giesler.

Forschungsprojekt zu Assistenzrobotik für Sorgenetzwerke abgeschlossen

Die Zahl der Menschen, die auf häusliche Pflege angewiesen sind, steigt stetig. Meist übernehmen Angehörige und ambulante Pflegedienste die Pflege. Doch veränderte Familienstrukturen und weit entfernt wohnende An- und Zugehörige erschweren dies. Patientengerechte technische Assistenzsysteme, die die Pflegebedürftigen und deren Angehörige unterstützen, können helfen.

Die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück hat im Rahmen des BMBF-geförderten dreijährigen Projektverbundes MORPHIA die Auswirkungen einer Interaktionsrobotik auf die Kommunikation und Vernetzung von Sorgenetzwerken älterer Menschen sowie entsprechende ethische Implikationen untersucht. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wurden zur Abschlusstagung des Projektverbundes MORPHIA am 07. Juli in Ilmenau vorgestellt.

Das Kürzel MORPHIA steht für folgenden Projekttitel: „Mobiler robotischer Pflegeassistent zur Verbesserung von Teilhabe, Versorgung und Sicherheit in der häuslichen Pflege durch videobasiertes Angehörigennetzwerk“. Entwickelt wurde im Projektverlauf ein autonom operierender Assistenzroboter zum Einsatz in der häuslichen Umgebung älterer Menschen, ausgestattet mit verschiedenen Interaktions- und Kommunikationsfähigkeiten. Dazu gehört auch ein App-basiertes Kommunikationsnetzwerk, mit dem Aufgaben im Sorgenetzwerk einer pflege- oder hilfebedürftigen Person rasch und effektiv abgestimmt und verteilt werden können nähere Informationen hier

In einem Langzeittest von insgesamt 263 Tagen wurde MORPHIA von 13 Senior:innen mit einem Durchschnittsalter von 76 Jahren erprobt. Dabei waren auch 41 Personen aus den Sorgenetzwerken der älteren Menschen durchgehend eingebunden, die über die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück eng begleitet und zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen befragt wurden. So konnten die Forscher:innen wertvolle Erkenntnisse über die Nutzung von Pflegeassistenzrobotern im häuslichen Alltag älterer Menschen gewinnen. „Wichtige Einsichten bestanden darin“, so Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, der die Arbeiteten der Universität Osnabrück leitete, „dass die Befragten angeben, dass sich der Austausch unter den Beteiligten durch den Robotereinsatz tatsächlich verbessert, die Anzahl von realen Besuchen in der häuslichen Umgebung durch den digitalen Austausch aber nicht abgenommen hat, wie wir dies anfänglich befürchtet hatten.“

Der Interaktionsroboter MORPHIA wurde entwickelt, um Kommunikationslücken zwischen Pflegebedürftigen und ihren Sorgenetzwerken zu schließen. Mit ihm können auf Hilfe angewiesenen Menschen per Video oder Chat kommunizieren, sowohl zum sozialen Austausch mit Angehörigen oder Freunden, als auch zur Unterstützung bei bestimmten Tätigkeiten wie der Einnahme von Medikamenten. Auch den Transport von Mahlzeiten oder persönlichen Gegenständen innerhalb der Wohnung kann der Roboter übernehmen.
Bei eingehenden Anrufen sucht er die Pflegeempfänger:in in der Wohnung und wenn diese etwas benötigen, können sie ihn per Rufknopf herbeiholen. Weit entfernt wohnende Angehörige können mit einer intelligenten Fernsteuerung in der Wohnung der Senior:innen nach dem Rechten schauen oder diese per Telepräsenz bei bestimmten Tätigkeiten unterstützen.

Bei der Entwicklung des Roboters achteten die Wissenschaftler:innen des MORPHIA-Teams darauf, dass die Technik von den älteren Menschen selbst und von ihren Angehörigen einfach zu handhaben, alltagstauglich und nutzerfreundlich ist: Die Bedienung des MORPHIA-Systems für eine Fernnavigation durch Angehörige und Pflegeeinrichtungen ist per Smartphone, Tablet oder PC von jedem beliebigen Ort aus möglich. In der Tat kooperieren Angehörige und Mitarbeiter:innen aus Pflege- und Gesundheitsberufen heute oftmals nicht nur unmittelbar vor Ort, sondern auch über weite Entfernungen hinweg miteinander. MORPHIA hilft, die Pflegeaufgaben und Hilfe unter allen Beteiligten leichter zu koordinieren.

Die Interviews mit Mitgliedern der Sorgenetzwerke ergaben weiterhin, dass das MORPHIA-System gern genutzt wird. Die Software, die auf einem mobilen Endgerät installiert wird, ist demnach leicht und intuitiv zu bedienen. Bei der Integration des Systems bei ambulanten Pflegediensten muss allerdings darauf geachtet werden, dass die MORPHIA-Software eine gute Schnittstelle zu der vom Pflegedienst genutzten Software bietet. Die Forschungen zeigen überdies, dass es aktuell schwierig ist, Pflegedienste mit neuen technischen Innovationen zu unterstützen, da diese  nach wie vor überlastet sind und die Arbeit mit einem Roboter erstmal Ressourcen benötigt, bevor sie entlastet. Zum Beispiel braucht es zunächst Zeit, um das System kennenzulernen und es sinnvoll in die Arbeit zu integrieren.

Das Verbundprojekt MORPHIA wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunkts „Robotische Systeme für die Pflege“ mit gut 1,9 Millionen Euro für dreieinhalb Jahre gefördert. Am Forschungsverbund MORPHIA waren beteiligt: TU Ilmenau (als Verbundleitung), Universität Osnabrück (Abteilung Pflegewissenschaft), SIBIS Institut für Sozial- und Technikforschung Berlin, CIBEK GmbH, MetraLabs GmbH und der AWO Regionalverbund Ilmenau.

Die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück hat im Rahmen des BMBF-geförderten dreijährigen Projektverbundes MORPHIA die Auswirkungen einer Interaktionsrobotik auf die Kommunikation und Vernetzung von Sorgenetzwerken älterer Menschen sowie entsprechende ethische Implikationen untersucht. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wurden zur Abschlusstagung des Projektverbundes MORPHIA am 07. Juli in Ilmenau vorgestellt.

Ein kleiner Roboter schaut den Betrachter freundlich an.

Robotiken zum Anfassen in der Schlossaula

Am 10. und 11. Mai fand die Abschlussveranstaltung der BMBF-Förderrichtlinie „Robotische Systeme für die Pflege“ in der Schlossaula in Osnabrück statt. Vertreter:innen der 11 Beteiligten Projektverbünde aus ganz Deutschland kamen zusammen, um den Stand ihrer Forschung zu präsentieren und Erfahrungen wie Ergebnisse zu diskutieren. Die über die 4-jährige Förderlaufzeit entwickelten Robotiken wurden vorgestellt und deren Einsatzmöglichkeiten anschaulich erklärt, vorgeführt und konnten teilweise auch ausprobiert werden. So verliert die Robotik für die Pflege ihren Modellcharakter und macht große Schritte Richtung Pflegepraxis.

Während einige Robotiken noch in der Praxis getestet werden, sind andere schon im regulären Einsatz. Bis allerdings geeignete Entwicklungen ihren Weg in die Regelversorgung finden, wird es noch einige Zeit dauern. Was aber die Veranstaltung gezeigt hat: das Interesse an robotischen Helfern im Pflegebereich wächst und die Hemmschwelle sinkt, wenn man sich mit den Möglichkeiten der Unterstützung auseinandergesetzt hat und mit dem System „warm geworden“ ist. Pflegebedürftige, egal ob jung oder alt zeigen sich größtenteils offen gegenüber der Technik. – Das gilt gleichermaßen für Pflegende.

Das Thema erzeugte ein großes Medienecho, welches über die Linkliste nachverfolgt werden kann. Neben eines Fernsehberichtes des NDRs produzierte auch die NOZ vor Ort Videomaterial. Forscher:innen und Speaker haben für verschiedene Medien ihre Einschätzungen im Rahmen von Interviews gegeben. Wir freuen uns über das große Interesse und danken noch mal allen Mitwirkenden.

Linkliste der Veröffentlichungen

www.evangelische-zeitung.de/robert-in-der-pflege-ethische-diskussion-gefordert
neuesruhrwort.de/2023/05/11/kongress-informiert-ueber-stand-zu-robotik-und-ki-in-der-pflege/
www.domradio.de/artikel/was-koennen-roboter-und-kuenstliche-intelligenz-der-pflege
www.altenheim.net/roboter-koennen-die-pflegekraefte-entlasten/
www.domradio.de/artikel/caritas-sieht-offenheit-fuer-robotik-der-pflege
www.noz.de/lokales/osnabrueck/galerie/fuer-zuhause-oder-im-krankenhaus-vorstellung-in-osnabrueck-diese-roboter-sollen-in-zukunft-d-44699259
www.noz.de/lokales/osnabrueck/video/uni-osnabrueck-stellt-vor-so-koennen-roboter-in-zukunft-in-der-pflege-helfen-44706148
www.br.de/nachrichten/amp/netzwelt/pflegenotstand-digitalisierung-hilft-mehr-als-robotik,TeDgk04
www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/robotik-in-der-pflege.html
www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/pressemitteilungen/de/2023/05/110523-Robotik.html
www.instagram.com/p/CsG1s5gOhb6/
twitter.com/BMBF_Bund/status/1656675255484813313
https://background.tagesspiegel.de/digitalisierung/pflege-digitalisierung-statt-robotik-benoetigt
www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Roboter-Wie-koennen-sie-in-die-Pflege-integriert-werden,hallonds80246.html

Gute Pflege braucht kompetente, innovative und  engagierte Lehrende

Lehrermangel? Fachkräftemangel? Diese Begriffe sind allgegenwärtig. Die
gesamte Pflegewelt leidet darunter. Pflegefachpersonen werden dringend
benötigt, doch diese müssen auch gut ausgebildet werden. Ohne kompetente
Lehrkräfte gibt es keine adäquate Berufsausbildung im Pflegebereich. Deshalb
liegt uns die Ausbildung von Lehrpersonal für die Pflege am Herzen. Wir bilden
die Pflegelehrer:innen von morgen aus – professionell, modern und
zukunftsorientiert.

Die Zukunft der Pflege ist jetzt

Wir leben heute in einer Gesellschaft des langen Lebens. Wenn wir Wohlbefinden und Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen unterstützen wollen, ist gute Pflege unverzichtbar. Entwickeln Sie mit uns die Zukunft der Pflege, der Pflegebildung sowie der Einrichtungen der Pflege und Pflegeschulen. Lehrer:innen spielen dabei eine entscheidende Rolle, deshalb benötigen diese spezielles Handwerkzeug, um den Herausforderungen der Pflege und Pflegebildung zu  begegnen. Es braucht Antworten auf diese Fragen:

  • Was macht gute Pflege aus?
  • Wie wird sich die Pflegearbeit weiterentwickeln?
  • Wie sieht die Pflegebildung von morgen aus?
  • Wie bleiben zu Pflegende, Pflegende und Lehrende gesund?
Die Schule von morgen entwickeln

In zahlreichen interdisziplinären Projekten entwickeln wir die Pflege weiter. Studierende sind Teil davon, indem sie sich als Mitarbeitende oder durch  Projektarbeiten einbringen. Wir entwickeln neue Methoden für die Ausbildung von Pflegefachpersonen wie beispielsweise digitale Lernspiele, in denen der Alltag in einer Pflegeeinrichtung erlernt wird oder Learning-Nuggets für die digitale Weiterbildung von Pflegefachpersonen. Wir binden die Digitalisierung in die Pflege ein und zeigen, wie durch sie auch der Unterricht in den Pflegeschulen vielseitig und innovativ gestaltet werden kann. Veränderungen in  Pflegeeinrichtungen durch die Digitalisierung müssen vom Pflegepersonal  mitgetragen und umgesetzt werden – dazu ist Wissen und Erfahrung nötig. Lehrende sind dabei Botschafter:innen dieser Entwicklung.

Die Pflege verbessern

Wir erforschen zudem, wie Robotik Pflegefachpersonen entlasten kann, damit ihnen einerseits mehr Zeit für den Menschen bleibt und andererseits ihr Rücken geschont wird, indem eine Robotik körperlichbelastende Pflegetätigkeiten erleichtert.

Unsere Forschung wird außerdem stets von ethischen Fragen begleitet, denn die Weiterentwicklung der Pflege ist ohne Werteorientierung nicht denkbar. Dazu gehört auch, Pflegeeinrichtungen und Pflegeschulen nachhaltig zu entwickeln, damit Pflege(-bildung) im Einklang ist mit natürlichen Ressourcen, sozialen Ansprüchen und wirtschaftlichen
Anforderungen.

Die derzeitigen Umstände in der Pflege werden vielfach beklagt – sowohl in der Versorgungspraxis als auch in der Ausbildung – wir sind fest davon überzeugt, dass wir mit unserer Forschung und Lehrer:innenbildung in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft und Studierenden einen Teil dazu beitragen können, die Pflege zu verbessern. Entwickeln Sie mit Sachverstand, Kreativität und Engagement Visionen für die Pflege von Morgen.

Pflege braucht Bildung

Folgende Themen stehen auf der Tagesordnung, damit die Pflegelehrer:innen von morgen die Pflegenden gut auf ihre verantwortungsvollen und sich stetig verändernden Aufgaben vorbereiten:

  • Evidenzbasierte Pflege: Wir orientieren uns am aktuellen Stand der Forschung und arbeiten an diesem mit.
  • Professionalisierung und Qualifikationsmix: Unser interdisziplinäres Lehrteam ermöglicht den Blick über den Tellerrand.
  • Diversität leben und lehren: Wir erarbeiten gemeinsam, welche Bedeutung Geschlecht, Kultur, Religion und soziale Teilhabe für die Pflege haben.
  • Digitaler Wandel: Wir diskutieren darüber, welche Impulse für Innovationen in der Pflege gesetzt werden können.
  • Ethische Herausforderungen: Wir reflektieren, was gute Pflege, moralisches und menschliches Handeln im Beruf bedeuten.
Gesellschaft braucht Pflege, Pflege braucht Bildung, die Zukunft der Pflege braucht Sie!

Sie haben eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege oder Heilerziehungspflege, der Ergo- oder Physiotherapie oder in einem anderen Gesundheitsfachberuf? Dann entwickeln Sie gemeinsam mit uns die Pflege der Zukunft.

Sind Sie dabei?

Eine Anmeldung zum Wintersemester ist bis zum 30.09.2023 möglich. Unsere Fachstudienberatung freut sich auf Ihre Fragen.
Weitere Informationen zum Studium liefert Ihnen unser Film sowie unser Instagram Account.

Psychosoziale Gesundheitsrisiken und –ressourcen im Bereich ambulanter haushaltsnaher Dienste

Ambulante haushaltsnahe Dienste bilden ein bisher kaum empirisch untersuchtes Feld sozialer und gesundheitsbezogener Dienstleistungen. Das durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) geförderte Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen von Haushaltshilfen in diesem Feld näher mit Blick auf psychosoziale Gesundheitsrisiken, aber auch gesundheitserhaltende Ressourcen zu untersuchen, um auf dieser Basis Handlungsempfehlungen für eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung in diesem Tätigkeitsfeld sozialer und gesundheitsbezogener Dienstleistungen zu erstellen.

Grundlage des Projekts bilden leitfadengestützte Interviews mit Expert:innen aus dem Bereich des Arbeitsschutzes und anderer projektrelevanter Felder, zwei Betriebsfallstudien zu Einrichtungen, die hauswirtschaftliche Dienste im Bereich der ambulanten Versorgung aufweisen, sowie eine Fokusgruppendiskussion zentraler Projektergebnisse mit Expert:innen aus dem Bereich des Arbeitsschutzes und angrenzender Felder.

Das Forschungsprojekt wird gemeinsam durch das Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw), Universität Bremen, der Arbeitnehmerkammer Bremen und die Abteilung Pflegewissenschaft bearbeitet.  

Portrait von Maria Tatje

Schnittchen, gute Laune und Reisefieber

Institutsmitglieder verabschieden sich von Maria Tatje, die fast 30 Jahre im IGB gearbeitet hat.
In dieser langen Zeit war Maria Tatje für unterschiedliche Abteilungen des Instituts tätig und hat dafür gesorgt, dass im Büro immer alles glatt läuft. Dabei hatte sie immer Antworten parat auf alle Fragen rund um Sekretariat und Verwaltung oder wusste, wo man diese bekommt. So hat sie dem wissenschaftlichem Team stets den Rücken freigehalten. Ebenso fand man in ihrem Büro immer ein offenes Ohr für alle Sorgen, die im Arbeitsalltag auftauchen.

Das IGB bedankt sich für die langjährige Mitarbeit und wünscht nur das Beste und Gesundheit für die zahlreichen Aktivitäten, die im wohlverdienten Ruhestand warten – wie natürlich das Reisen: „Erstmal geht auf die schöne Nordseeinsel Borkum und dann sehen wir mal weiter, wohin es uns als nächstes verschlägt“, so Maria Tatje in Vorfreude. 

Gruppenfoto der Teilnehmenden des Treffens

Fruchtbarer Austausch und positive Stimmen zum Onlinecampus Pflege

Vertreter:innen aus pflegepolitisch relevanten Verbänden bewerten den Onlinecampus Pflege als sinnvollen Baustein, um Digitalkompetenz von professionell Pflegenden systematisch zu schulen

Der Onlinecampus Pflege ist ein digitales Weiterbildungsangebot für Pflegefachpersonen. Ziel ist die Vermittlung von Kompetenzen für den Umgang mit digitalen Technologien in der Versorgung von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf. Die Lerneinheiten, so genannte Learning Nuggets, können je nach Zeitfenster und Vorkenntnissen aus einem großen Angebot ausgewählt werden, um sich zeit- und ortsunabhängig zu weiterzubilden.

Nachdem Pflegende zuvor digital in Fokusgruppen über ihre Erfahrungen mit den Learning Nuggets berichtet haben, kamen am Montag, 07.03.2023, Vertreter:innen aus pflegepolitisch relevanten Verbänden in Berlin zusammen, um als Fachbeirat u. a. Zwischenergebnisse zu diskutieren und den Projektverbund bei möglichen Anschlussstellen und der systematischen Einbindung des Weiterbildungsangebots zu unterstützen. Die Abteilung Pflegewissenschaft war bei dem Treffen durch Gesa Borcherding und Prof. Manfred Hülsken-Giesler vertreten.

Mitglieder des Fachbeirates sind Nora Kobertz vom Deutschen Pflegerat; Peter Tackenberg vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe, Dr. Miriam Wolf vom Verbund für Digitalisierung in der Sozialwirtschaft, Martin Saß aus dem Bundesverband Gesundheits-IT, Michaela Grundmeier vom Digitalverband Finsoz e. V., Dr. Ulrike Rösler von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) sowie Barbara Susec von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Nachdem der Onlinecampus Pflege vorgestellt wurde und über erste empirische Einsichten und Erfahrungen berichtet wurde, entstand eine rege Diskussion. Auch von Seiten dieser Runde wurde der Onlinecampus Pflege positiv bewertet. In der Pflegebranche ist die Digitalisierung ebenso wie in anderen Bereichen ein großes Thema und die Digitalkompetenz der professionell Pflegenden wichtig für die Umsetzung und Gelingen. Doch der Erwerb dieser Fähigkeiten wird in der Ausbildung von Pflegefachpersonen bislang nicht systematisch integriert. Diese Lücke kann der Onlinecampus Pflege weiter schließen und sich vielleicht irgendwann in der Ausbildung verstetigen.
Interessierte können sich hier anmelden und sich selbst ein Bild von den Learning Nuggets machen.
Ein nächstes Treffen ist für den Sommer geplant, damit die die bisherigen und weiteren Entwicklungen gemeinsam reflektiert werden können.

Der Projektverbund „Onlinecampus Pflege – Schwerpunkt Kompetenter Umgang mit digitalen Technologien in Pflege und Versorgung“ (OncaPflege, 2021-2024 wird durch das BMBF im Rahmen der Förderlinie INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) gefördert. Verbundpartner ist die Universität Hildesheim, die bei dem Treffen von Prof. Dr. Anne Meißner und Projektmitarbeiterin Jennifer Pengel vertreten wurde sowie Prof. Dr. Monique Janneck und Mitarbeiterin Anna Lena Möller von der Technischen Hochschule Lübeck. Das gemeinsam entwickelte Weiterbildungsangebot legt besonderes Augenmerk auf die pflegerische Interaktionsarbeit und ihrer Bedeutung für den Einsatz technischer Systeme in der pflegerischen Versorgung.

„Vielfalt leben und pflegen. Lasst uns LSBTIQ+ in der Pflege willkommen heißen“ war der Titel des Vortrags von Dr. Heiko Gerlach, den er am 10.01.2023 im Rahmen der Lehrveranstaltung „Diversität in der Pflege“ im Bachelorstudiengang Berufliche Bildung Pflegewissenschaft gehalten hat

Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) sind mit fehlendem Wissen, Kenntnissen und Erfahrungen sowie Fremdheitsgefühlen oder Vorurteilen zu den spezifischen Lebenswelten von LSBTIQ* in den Betreuungs- und Pflegesettings in den Institutionen und Diensten der Pflege konfrontiert. Nach wie vor existiert eine alltäglich wahrnehmbare Homo- und Transphobie in Teilen der Gesellschaft.

Bisherige Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen in der Gesellschaft und teilweise in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen der herkömmlichen Regelversorgung nähren bestehende Befürchtungen, nicht kompetent und diskriminierungsfrei in den Diensten und Einrichtungen gepflegt und betreut zu werden.

Es bestehen Bedürfnisse nach Anerkennung als LSBTIQ*, nach subjekt-bzw. biografieorientierter Pflege und Betreuung als LSBTIQ*, nach Geborgenheit und Aktivitäten mit Gleichgesinnten der LSBTIQ*-Communities, soziale Integration, Sichtbarkeit, Sicherheit, Diskriminierungsfreiheit und weiteres mehr. Dem folgt, dass LSBTIQ* sich mehrheitlich eine adäquate Thematisierung ihrer Lebenswelten in der Fort-/Aus- und Weiterbildung der Pflege und sozialen Senior:innenarbeit wünschen. Ebenso infolgedessen wünschen sie sich mehrheitlich eine integrative Versorgung (Öffnung der Regelversorgung) und immerhin ein Teil von ihnen wünscht sich spezielle Angebote. Beides zu ermöglichen folgt dem Gedanken der Inklusion unter der Maßgabe einer individuellen (subjektorientierten) Pflege und Betreuung.

Wenn zu pflegende LSBTIQ* emotionale Zuwendung (pflegerische Fürsorge) im pflegerischen Handeln, rechtliche Gleichstellung in der theoretischen und konzeptionellen Berücksichtigung sowie soziale Wertschätzung (Solidarität) erhalten, dann stärkt dies die Identität und Integrität als LSBTIQ, ihre Sichtbarkeit, ihre soziale Integration und ihr subjektives Wohlbefinden. Fehlt die entsprechende Anerkennung als LSBTIQ* in einem dieser Bereiche, so ist davon auszugehen, dass eine schädigende Pflege und Betreuung, soziale Isolation und Einsamkeit sowie Unsichtbarkeit von LSBTIQ* stattfindet oder das Risiko hierzu droht. Diese „Anerkennungstheorie von Homosexualitäten in der Langzeitpflege“ ist eines der zentralen Ergebnisse der pflegewissenschaftlichen Grundlagenforschung von Gerlach/Schupp 2018.

Ein höherer Unterstützungsbedarf für Pflege und Betreuung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung aufgrund der höheren Anzahl von Singles, Familienbrüche, teilweise Altersarmut etc. ist anzunehmen.
Faktisch besteht aktuell vielerorts keine Wahlmöglichkeit von LSBTIQ*-sensiblen Pflege-, Betreuungs- und Wohnangeboten der Altenpflege/-hilfe.

Diesen Text hat uns Dr. Heiko Gerlach freundlicherweise zur Verfügung gestellt. In seiner Dissertation Eine Theorie der Anerkennung von Homosexualitäten in der Altenpflege hat er sich eingehend mit der Thematik auseinandergesetzt.

Eine gekürzte Fassung der Arbeit finden Sie hier (Print). Weitere Literatur zu dem Themenbereich findet sich hier.                                     

Wie lassen sich Versorgungslücken in der pflegerischen Versorgung in ländlichen Regionen schließen?

In der Abteilung Pflegewissenschaft gibt es derzeit 7 Projekte, in denen an der Zukunft der Pflege gearbeitet wird. Eines davon ist ReKo. Was steht hinter diesem Akronym? Was genau ist ein regionales Pflegekompetenzzentrum?

Seit Oktober 2019 wird daran geforscht wie die ärztliche und pflegerische Versorgung im ländlichen Raum verbessert werden kann. 15 Case-Manager:innen mit großer Pflegeexpertise machen dafür Hausbesuche und betreuen und beraten Menschen mit (zukünftigem) Pflegebedarf und pflegende Angehörige. Die Case-Manager:innen greifen dabei auf ein Netzwerk aus Ärzt:innen, Pflegediensten oder Therapeut:innen zurück um pflegerische und medizinische Versorgung ganz individuell und bedarfsgerecht organisieren.

Auf der digitalen Plattform des Reko werden zudem Patient:innendaten unter strengen Vorgaben des Datenschutzes gebündelt, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Diese Daten sind für alle an der Pflege beteiligten sowie Pflegeempfänger:innen und ihre Angehörigen transparent.

Im Film ist die Arbeit des ReKo auf den Punkt gebracht.

Aktuell befragen Studienassistentin der Universität Osnabrück Pflegeempfänger:innen und ihre Angehörigen, um die Arbeit des ReKo zu evaluieren. „In den Interviews wird viel Dankbarkeit ausgedrückt, das Angebot schließt für viele Menschen eine Versorgungslücke und erleichtert ihnen den Alltag“, so Hannah-Lena Rott, eine Interviewerin.

Die Modellregionen (Grafschaft Bentheim und Emsland) haben sich dazu bereiterklärt, einen Teil der Case Manager:innen ab Sommer 2023 übergangsweise zu finanzieren, damit die wertvollen Strukturen bis zu einer langfristigen Verstetigung aufrecht erhalten bleiben.

Das wissenschaftliche Forschungsprojekt ReKo wird in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Unternehmensrechnung und Wirtschaftsinformatik der Universität Osnabrück, der DAK-Gesundheit, und der Gesundheitsregion EUREGIO durchgeführt und durch den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses gefördert.

Bild einer Szene des Spiels

EU-Projekt zu Lernspielen in der Pflege erfolgreich abgeschlossen

Mit der Serious Game App Take Care können Auszubildende in der Pflege in die Rolle einer frisch examinierten Pflegefachkraft im virtuellen Pflegeheim „Sonnenschein“ schlüpfen und Kompetenzen der pflegerischen Entscheidungsfindung sowie der Kommunikation mit demenziell erkrankten Menschen trainieren. Im Rahmen des Erasmus+ geförderten EU-Projektes ›Take Care International‹ wurde das digitale Lernspiel ›Take Care‹ in vier Sprachen übersetzt (Englisch, Litauisch, Estnisch und Deutsch) und steht damit nun weltweit zur Nutzung in der Pflege(aus)bildung zur Verfügung.

›Take Care‹ wurde im Rahmen des Projektes weiterhin in vier europäischen Pflegebildungssystemen (Österreich, Litauen, Estland, Deutschland) durch über 1.000 Auszubildende sowie durch Lehrende in der Pflege erprobt. Insgesamt wurden die ›Take Care‹-App und entsprechender Begleitmaterialien im Projektverlauf im Rahmen von Ausbildungs-, Unterrichts- und Lernaktivitäten von 196 Auszubildenden und Studierenden der Pflege sowie von Lehrenden über standardisierte und qualitative Verfahren systematisch evaluiert.

Die Ergebnisse dieser Studien sind fortlaufend in die Weiterentwicklung des Lernspiels und der entsprechenden Begleitmaterialien eingeflossen. Die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück koordinierte das EU-Projekt und brachte pflegewissenschaftliche und pflegepädagogische Expertise ein.
Die Serious Game App ›Take Care‹ ist über die einschlägigen App-Stores kostenfrei verfügbar und kann unmittelbar für Ausbildungskontexte der Pflegebildung sowie der Lehrer:innenbildung genutzt werden. Ein Handbuch für Lehrende unterstützt die Einbettung in Unterrichtskontexte und ist in den vier benannten Sprachen ebenfalls kostenfrei verfügbar. Dieses Begleitmaterial wurde über qualitative Interviews und Fokusgruppen mit Lehrenden und Expert:innen in Hinblick auf Benutzungsfreundlichkeit und didaktische Begründungen erprobt und evaluiert.

Im Spielverlauf nehmen Lernende in der Pflege mit einer virtuellen Spielfigur, dem Avatar, die Rolle einer Pflegefachperson ein, die den Arbeitsalltag im Wohnbereich einer Langzeitpflegeeinrichtung erlebt. Die interaktions- und dialogbasierte Anwendung bildet – so die Rückmeldungen aus den Evaluationsstudien – komplexe, authentische Szenarien des Pflegealltags mit speziellen pflegerelevanten Herausforderungen realitätsnah ab. Durch den Transfer realer Arbeitssituationen und komplexer Pflegefälle in digitale Kontexte können berufsrelevante Kompetenzen der situativen Urteilsbildung und Entscheidungsfindung in einer authentischen und praxisnahen Arbeitsumgebung ohne Druck erprobt, eingeübt und reflektiert werden.

Nachdem digitale Lernanwendungen für die Pflege bislang vorzugsweise funktional orientierte Kompetenzen in der Pflege adressieren, steht mit ›Take Care‹ erstmals eine konkrete digitale Anwendung bereit, die die Ausbildung pflegerelevanter Kompetenzen der Interaktions- und Beziehungsarbeit sowie der begründeten Entscheidungsfindung in der Pflege unterstützt. Das Handbuch für Lehrende weist das konzeptionelle Vorgehen im Rahmen des Lernspiels unter pflegepädagogischen, pflegedidaktischen, pflegewissenschaftlichen und medienpädagogischen Gesichtspunkten umfangreich aus. Das EU-Projekt ›Take Care International‹ leistet damit auch einen wichtigen konzeptionellen Beitrag zur Weiterentwicklung von digitalen Lernangeboten für die Pflegebildung in Europa.

Das Fazit einer Studierenden nach intensiver Nutzung des Lernspiels ›Take Care‹: „Das Spiel ist sehr nah an der Realität und das Handbuch für Lehrende ist sehr gut illustriert und durchdacht. Schwächen gibt es noch durch eingeschränkte Handlungsspielräume und Interaktionsmöglichkeiten im Rahmen des Spielverlaufs. Bisweilen rücken die Kernaufgaben der Pflege in den Hintergrund und könnten in ihrer Komplexität besser abgebildet werden. Trotz dieses Nachbesserungsbedarfs animiert ›Take Care‹ zur Auseinandersetzung mit wichtigen Herausforderungen der Pflege und macht dabei auch noch Spaß.“

Das dreijährige EU-Projekt ›Take Care International‹ (2019-2022) wurde in enger Zusammenarbeit der Verbundpartner Universität Osnabrück, Abteilung Pflegewissenschaft (Deutschland), Lithuanian University of Health Sciences (Litauen), Tartu Tervishoiu Korgkool (Estland), Fachhochschule Wiener Neustadt (Österreich) und dem Entwickler digitaler Lernangebote Ingenious Knowledge GmbH (Deutschland) durchgeführt. Durch die internationale Zusammenarbeit unter den europäischen Partnern entstand ein intensiver und fruchtbarer Austausch zu den Besonderheiten der landesspezifischen Bildungsstrukturen und Ausbildungsbedingungen in der Pflege.

Die App ›Take Care‹ ist kostenfrei zugänglich über den App Store und Play Store.

Hier finden Sie weitere Informationen zum EU-Projekt ›Take Care International‹.

 

The EU project focused on creating a learning game for the field of nursing has been successfully completed

With the Serious Game App Take Care, nursing trainees can slip into the role of a newly-qualified nurse working in the virtual nursing home "Sonnenschein" and engage in competency-based training involving decision-making and also learn how to communicate with people with dementia. As part of the Erasmus+ funded EU project "Take Care International," the digital learning game "Take Care" has been translated into four languages (English, Lithuanian, Estonian, and German) and is now available for use in nursing training and education worldwide.
"Take Care" was further tested within the systems of nursing education of four European countries (Austria, Lithuania, Estonia, and Germany) by over 1,000 trainees and nursing educators over the course of the project. Overall, the "Take Care" App and accompanying materials were systematically evaluated by 196 nursing students, trainees, and teachers using standardized and qualitative procedures in the context of teaching and training activities. The findings of these studies have been continuously incorporated into the development of the learning game and the accompanying materials. The Department of Nursing Science at the University of Osnabrück coordinated the EU project and contributed expertise in nursing science and nursing education.
The "Take Care" App by Serious Games is available free of charge at the relevant app stores and can be used directly in the educational context of nursing education and teacher education. A handbook for teachers in the four languages mentioned supports embedding it in teaching contexts and is also available free of charge. This accompanying material was tested and evaluated via qualitative interviews and focus groups with teachers and experts concerning its user-friendliness and didactic effectiveness.

In the course of the virtual game, nursing students assume the avatar of a nurse who experiences the daily work routine in the living area of a long-term-care facility. According to the feedback from the evaluation studies, the interaction- and dialog-based application realistically depicts complex, authentic scenarios of everyday nursing care with special challenges relevant to nursing. By transferring real work situations and complex nursing cases into digital contexts, professionally relevant situational judgment and decision-making competencies can be tested, practiced, and reflected upon in an authentic and practical work environment without pressure. As digital learning applications for nursing have so far preferred to address functionally oriented competencies in nursing, "Take Care" is the first concrete digital application supporting the training of nursing-relevant competencies of interaction and relationship work as well as reasoned decision-making in nursing. The handbook for teachers provides comprehensive information on the conceptual approach to the learning game from the perspectives of nursing pedagogy, nursing didactics, nursing science, and media pedagogy. The EU project "Take Care International" thus also makes an important conceptual contribution to the further development of digital learning offers for nursing education in Europe.
The conclusion of a student after intensive use of the learning game "Take Care": "The game is very close to reality, and the manual for teachers is very well illustrated and thought-out. Weaknesses still exist due to the limited scope for action and interaction in the course of the game. At times, the core nursing tasks are pushed into the background and could be better represented in their complexity. Despite this need for improvement, 'Take Care' encourages players to deal with important challenges in nursing and is fun to play."
The three-year EU project "Take Care International" (2019-2022) was carried out in close cooperation between the collaborative partners' University of Osnabrück, Department of Nursing Science (Germany), Lithuanian University of Health Sciences (Lithuania), Tartu Tervishoiu Korgkool (Estonia), University of Applied Sciences Wiener Neustadt (Austria), and digital learning developer Ingenious Knowledge GmbH (Germany). The international cooperation among the European partners resulted in an intensive and fruitful exchange on the specifics of country-specific educational structures and training conditions in nursing.

Here, you can find more information about the EU project "Take Care International."

Die (Pflege-)Welt im Jahr 2050

Pflegende aus Fernost führen Hilfstätigkeiten aus, während Home-Care-Manager  die häusliche Versorgung mithilfe digitaler Überwachungs- und Steuerungssysteme koordinieren

Auf einem Workshop, der als Parallelsession im Rahmen der Clusterkonferenz „Zukunft der Pflege - Technologie bewegt Pflege“ stattfand, tauchten insgesamt 65 Schüler*innen und eine Lehrerin verschiedener Pflegeschulen in ein Zukunftsszenario ein. Das das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Begleitprojekt BeBeRobot hat die Aktion initiiert und mithilfe einer Medienagentur umgesetzt.

Insgesamt wurden im Vorfeld drei Szenarien von Mitarbeitenden der Abteilung Pflegewissenschaft erschaffen, die verschiedene Zukunftsvisionen durchspielen. Je nach gesellschaftlichen Entwicklungen wie Wahlausgang, Einbezug von Technik, Digitalisierung und Budgetplanungen der Pflegekassen konnten verschiedene mögliche Perspektiven für die Zukunft der Pflege entwickelt werden.

Im Anschluss wurde von der Medienagentur vomhörensehen aus den Szenarien ein Spiel konzipiert, welches im Rahmen des Workshops erstmals gespielt wurde. Wichtig war dabei das Feedback der Pflegeschüler*innen. Konnte die Methode sie wirklich in die Zukunft entführen?

Die Veranstaltung auf der Clusterkonferenz diente der Prototypenvalidierung des Spiels. Dazu ist ein Testlauf mit der Zielgruppe eine gute Gelegenheit. Die Mitspieler*innen zogen jeweils eine Rollenkarte, aus der hervorging, wen sie spielen, d. h. welchen Beruf sie ausüben und welche Aufgaben damit in  Verbindung stehen.  Die Rollenkarte dient als Basis, um sich als eine bestimmte Person in das Szenario hineinzudenken. So gibt es als Spielefiguren in einer Pflegeeinrichtung die Pflegefachpersonen, Azubis sowie Hilfskräfte. Im Workshop finden sich diese verschiedenen Positionen zusammen und lösen gemeinsam Aufgaben, die beispielsweise folgendermaßen aussehen: Wo werden Schwerstpflegebedürftige in diesem Szenario versorgt? Die Antworten finden die Mitspielenden gemeinsam.

An das Rollenspiel schließen sich Reflexionsfragen an, denn das ist ein Ziel des Spiels: zum Nachdenken anregen. So wird eruiert, ob man sich in der jeweiligen Rolle als Gewinner oder Verlierer im System ansieht. Eine andere Frage ist, daraus folgend, wie ein Roboter aussehen sollte, damit er funktioniert – alles natürlich im jeweiligen Szenario. Um möglichst viel des Inputs der Pflegeschüler*innen aufzugreifen, wurden auch Veränderungswünsche eingeholt. Mittels der Rollenkarte und des Spielfeldes wurde die Phantasie der Pflegeschüler*innen angeregt. „Wir wollten herausfinden, ob das Konzept des Spiels funktioniert. Die Schüler*innen haben den Szenarienprozess durchlaufen und gleich im Anschluss zahlreiche Rückfragen aus ihrer jeweiligen Rolle im Szenario gestellt – so ist der Plan aufgegangen“, stellt Dominic Seefeldt aus der Abteilung Pflegewissenschaft fest, der gemeinsam mit Lena Marie Wirth und vomhörensehen den Workshop moderiert hat.

Das Spiel könnte in Zukunft auch in der Lehre gespielt werden, um mit spielerischen Elementen zur Reflexion anzuregen. Antworten werden gebündelt und auf einer Online-Plattform gesammelt, damit sich Tendenzen abbilden. Denkbar wäre, das Spiel in Bürgerforen, Schulen, in der Ausbildung oder auf  wissenschaftlichen Konferenzen im Gepäck zu haben. So wurde ein kreatives Instrument entwickelt, um einen systematischen Dialog zu fördern. Durch die Verbindung zu der digitalen Plattform werden größere Vergleiche möglich und Tendenzen zukünftig ablesbar.

Hier lesen Sie einen Beitrag des BMBF zur Clusterkonferenz. Weitere Informationen zum Cluster Zukunft der Pflege erhalten Sie hier.

1135 Pflegebedürftige nutzen regionales Pflege-Modellprojekt ReKo in Niedersachsen

Wichtiges Etappenziel erreicht: Versorgungsforscher untersuchen Gemeinschaftsprojekt von DAK-Gesundheit, Gesundheitsregion EUREGIO und Universität Osnabrück

In den niedersächsischen Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim unterstützt das DAK-Modellprojekt Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo) derzeit 1135 Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Damit hat das mit Bundesmitteln geförderte Projekt eine ausreichende Teilnehmerzahl erreicht, um jetzt die wissenschaftliche Auswertung zu starten. „Wir freuen uns sehr, dass wir so viele hilfsbedürftige Menschen in ihrem Alltag unterstützen können“, sagt Thomas Nerlinger, Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO, neben der Universität Osnabrück einer der Partner der DAK-Gesundheit in dem Projekt.

Die Pflegesituation auf dem Land zu verbessern, indem Pflege-Expertinnen und -Experten als sogenannte Case Manager vor Ort die persönliche Koordination im individuellen Fall übernehmen – dafür steht das Regionale Pflegekompetenzzentrum. Seit August 2020 unterstützt es Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Das Projekt wird jetzt umfassend wissenschaftlich ausgewertet, um fundierte Erkenntnisse über dessen Wirksamkeit zu erhalten. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzteschaft, Krankenkassen und Patientenvertretern fördert das ReKo mit rund zehn Millionen Euro unter der Maßgabe, dass die Auswertung viereinhalb Jahre nach Förderbeginn als Bericht vorliegt.

Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler sieht das Forschungsvorhaben auf einem guten Weg. Aus seiner Sicht ist wegen der hohen Teilnehmerzahl von weitreichenden Erkenntnissen für die Versorgungsforschung auszugehen: „Das Rekrutierungsergebnis von 1135 Eingeschriebenen ist unter den gravierenden Herausforderungen der Corona-Pandemie ausgezeichnet. Diese hohe Zahl hilft uns sehr, die Frage zu beantworten: Wie verbessert eine wohnortnahe Einzelfallbegleitung durch das ReKo Lebenssituation von pflegebedürftigen Menschen und ihren An- und Zugehörigen?“

Auch die Ems-Vechte Welle hat kürzlich über das Projekt berichtet, den Beitrag hören Sie hier.
Mehr Informationen zum Projekt gibt es zudem auf www.rekopflege.de, www.dak.de/reko und auf den Seiten der Universität Osnabrück.

Quelle: DAK Gesundheit
 



5. Clusterkonferenz Zukunft der Pflege „Technologie bewegt Pflege“

Bei bestem Herbstwetter trafen sich in der letzten Woche Interessierte an der Zukunft der Pflege im Kurhaus Bad Krozingen nahe Freiburg im Breisgau. Eingeladen hatte das Pflegepraxiszentrum Freiburg PPZ.

Im seit 2017 vom BMBF-geförderten Forschungscluster „Zukunft der Pflege“ werden soziale und technische Innovationen in der Pflege zusammengebracht. Interdisziplinäre Forschung aus Wirtschaft und Pflegepraxis arbeiten gemeinsam daran, den Pflegealltag in Deutschland zu erleichtern und zu verbessern. Verschiedene Pflegepraxiszentren in ganz Deutschland betreiben zu diesem Zweck Reallabore. Auf der jährlich stattfindenden Clusterkonferenz werden Etappen sowie Ergebnisse des Forschungsclusters vorgestellt und diskutiert.

Im Themenbereich „Zukunft der Pflege“ forscht auch die Abteilung Pflegewissenschaft der Uni Osnabrück in verschiedenen Projekten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema Robotik für die Pflege. Simone Lienenbrink referierte in ihrem Vortrag zu Voraussetzungen für den Einsatz von Robotik in Institutionen der Pflege Ergebnisse aus Expert*inneninterviews, Fokusgruppen und Workshops. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung eines Bewertungsinstruments ein. Mit diesem können Einrichtungen und Dienste der Pflege den möglichen Einsatz von Robotik reflektieren.

Die Ergebnisse des Projekts GuDiT skizzierten Marcus Garthaus und Lena Marie Wirth. Sie präsentierten in einem Vortrag und mit einem Poster, wie digitale Technologien heute im Arbeitsalltag der Pflege eingesetzt werden. Im Rahmen des Projektes wurde im Auftrag der BAuA eine Systematisierung sowie Anwendungsbeispiele digitaler Technologien für die Pflege entwickelt. Die erste Einordnung in verschiedene Kategorien dieser Art stieß auf großes Interesse.

Was auf der Konferenz abermals deutlich wurde, ist die große Herausforderung bei der Entwicklung von Technik für die Pflege: die Partizipation aller Beteiligten. Nur wer die Pflegearbeit und deren spezielle Bedarfe kennt und versteht, kann sinnvolle technische Unterstützung für den Arbeitsalltag entwickeln. So sind die Aktivitäten des disziplinübergreifenden Forschungsclusters essentiell. Die Projektverbünde des Clusters arbeiten mit interdisziplinären Teams, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.

Der Abstractband der zweitägigen Veranstaltung kann hier heruntergeladen werden.

 

 

Auf dem Onlinecampus digitale Kompetenzen erweitern

Vortrag auf den Lernwelten gibt Einblicke in das Projekt OncaPflege (Onlinecampus Pflege). Gesa Borcherding aus der Abteilung Pflegewissenschaft hat gemeinsam mit Stephanie Wullf vom Verbundpartner Stiftung Universität Hildesheim einen Hybridvortrag auf den Lernwelten gehalten. Der Kongress, auf dem es um die Pädagogik der Gesundheitsberufe geht, fand in Luzern statt. Interessierte vor Ort und virtuelle Gäste über Zoom lauschten mit großem Interesse dem Vortrag zum Thema „Digitale Kompetenzen für die berufliche Pflege fördern“, in dem das Verbundprojekt OncaPflege vorgestellt wurde. Im Projekt geht es darum, Pflegefachpersonen ein digitales Weiterbildungsangebot in die Hand zu geben, mit dem sie zeit- und ortsunabhängig ihre Kenntnisse erweitern können.

Mit so genannten Learning Nuggets, also kleinen Wissenshäppchen, die open source – frei zugänglich – zur Verfügung gestellt werden, können Pflegefachpersonen ihre Digitalkompetenz erweitern. Dabei lernen sie, wie digitale Technologien in ihren Arbeitsalltag integriert werden können. Vorab wurde mit Interviews, einer Literaturrecherche und Expert*inneninterviews ausgelotet, wie ein Curriculum aussehen sollte, um Pflegefachpersonen dort abzuholen, wo sie gerade stehen.

„Wir haben über die Entwicklung unserer Kompetenzmatrix und des Curriculums für unser Weiterbildungsangebot sowie über den aktuellen Stand der Projektarbeiten referiert. Die erste Erprobungsphase soll Ende des Jahres anstehen,“ erklärt Gesa Borcherding. Dann wird sich zeigen, ob die entwickelten Learning-Nuggets „gut verdaulich“ sind und Pflegefachpersonen sie gern nutzen.

Alle, die mehr zum Projekt erfahren wollen, finden hier weitere Informationen. Auch eine Anmeldung zum Newsletter ist über die Website möglich. Zudem gibt das Video einen kurzen Überblick über die Inhalte und Ziele des Projektes.

Das Projekt OncaPflege ist Teil der Förderlinie INVITE – Innovationswettbewerb Digitale Plattform berufliche Weiterbildung vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Im Projektverbund arbeitet die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück in einem interdisziplinären Konsortium mit dem Institut für Interaktive Systeme der Technischen Hochschule Lübeck und dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim zusammen.

Wie verändern digitale Technologien den Arbeitsalltag in der Pflege?

Gutachten der Abteilung Pflegewissenschaft erstellt Überblick sowie Systematisierung und liefert Anwendungsbeispiele

Auch die Pflegearbeit verändert sich durch neue Technologien und die Digitalisierung. Doch was gibt es für technische Errungenschaften, die in der Pflegepraxis eingesetzt werden? Im Auftrag der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) hat die Abteilung Pflegewissenschaft ein Gutachten erstellt, das zeigt, welche digitalen Technologien heute verwendet werden und welche zukünftig von Bedeutung sein könnten. Im Projekt GuDiT (Digitale Technologien für die Pflege) wurden nach einem ersten Auswahlverfahren 30 digitale Technologien genauer unter die Lupe genommen und Handlungsempfehlungen für deren Nutzung in der Pflege gegeben. Darüber hinaus beschreibt das Gutachten, für welche Zielgruppen eine digitale Anwendung geeignet ist.

Die verschiedenen Kategorien „Professionelle Zusammenarbeit“, „Steuerung und Verwaltung“, „Wissenserwerb und -weitergabe“, „Unterstützung körpernaher Pflege“ und „Interaktion und Beziehung“ erleichtern eine Beschreibung und Systematisierung der überaus unterschiedlichen Technologien.

Die zugrundeliegenden Daten wurden mittels Recherchen im Internet, Interviews mit Technikanbieterinnen und -anbietern (Technologiefirmen, Vertriebsorganisationen) sowie in einem Workshop mit Expertinnen und Experten aus dem Themenfeld „Pflege und Digitalisierung“ gesammelt. Nach diesen Erhebungen konnten exemplarisch die folgenden Anwendungen den jeweiligen Kategorien zugeordnet und kriteriengeleitet beschrieben werden:

Professionelle Zusammenarbeit

• Patient/-innenportale und Pflegeportale • Elektronische Patient/-innenakten (ePA) • IKT-Telepflege/Digitale Videosprechstunden

Steuerung und Verwaltung

• Digitales Patient/-innenmanagement • Hausnotruf und GPS-Ortung • Hausnotrufsysteme mit Telemedizin • Dokumentation mit Spracheingabe • Asset Tracking, RFID (Radio-Frequency Identification) und IoT (Internet of Things) • Digitale Teammeetings • Digitale Organisationsentwicklung und digitales Coaching • Digitale Dienst- und Tourenplanung • Intelligente Software für Tourenplanung • Digitale Pflegedokumentation

Wissenserwerb und -weitergabe

• Skills Lab • Digitale Teammeetings • Mobile E-Learning Software

Unterstützung körpernaher Pflege

• Exoskelett aktiv, passiv • Intelligentes Besteck • Digitale Sturzprophylaxe und -erkennung (sensorgestützt) • Digitale Personenortungs- und Lokalisierungssysteme (GPS-gestützt) • Intelligente
Inkontinenzprodukte • Intelligente Matratzen • Intelligente Pflaster • Sensor-Alarmtrittmatte • Bettkantensensor • Serviceroboter

Interaktion und Beziehung

• Soziale Roboter • Mobiler Aktivitätstisch

Neben der Identifizierung und Beschreibung in Entwicklung stehender sowie bereits zum Einsatz kommender Technologien war es Ziel des Projektes, verschiedene Technologien im Einsatz in der Praxis zu zeigen. Dazu wurden beispielhaft Filme produziert, die hier mit Klick auf die Bilder angesehen werden können. Ergänzende Hinweise zum Einsatz von Puppen, wie im Video zum Klangkissen finden sich hier. Das Gutachten wurde vom Fachbereich Arbeit und Gesundheit der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) in Auftrag gegeben.

Die Arbeitsgruppe Arbeitsgestaltung bei personenbezogenen Dienstleistungen beschäftigt sich mit den Rahmenbedingungen bei personenbezogenen Dienstleistungen wie der Pflegearbeit. Ein detaillierter Bericht über die Inhalte des Gutachtens und die Systematisierung ist in der baua kompakt erschienen.

Auch auf einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie stellen Mitarbeitende der Abteilung Pflegewissenschaft in Kürze die Ergebnisse im Rahmen eines Vortrags vor.

Hand, die Ortungssystem mit Smartfon im Auto bedient

Ortungssysteme für Menschen mit Demenz – ein ethisches Dilemma?

Verschaffen Ortungssysteme für Menschen mit Demenz den Betroffenen und Pflegenden Freiheit oder sind sie ein Überwachungsinstrumentarium, welches ethisch nicht vertretbar ist?

Die Zahl an Demenzkranken steigt stetig, der demografische Wandel tut sein Übriges. Viele an Demenz Erkrankte bilden eine so genannte Hinlauftendenz aus, dass bedeutet, sie haben einen großen Bewegungsdrang und wollen häufig irgendwohin. Oft verlaufen sich Betroffene und versetzen Angehörige oder professionell Pflegende in Sorge und bringen sich selbst in Gefahr. Ein Ortungssystem könnte hier helfen. Doch ist der praktische Nutzen für die informell oder professionell Pflegenden moralisch vertretbar? Eine schwierige Entscheidung zwischen Fürsorge- und Obhutspflicht sowie Freiheitsrechten muss gefällt werden.

Aus diesem Grund beschäftigten sich die Zukunftsdiskurse der Universität Göttingen mit der Frage, ob die Nutzung dieser Technik vertretbar ist. Werden dadurch die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen verletzt, ist die Entlastung von An- und Zugehörigen sowie professionell Pflegenden wichtiger und sind diese Positionen tatsächlich immer in Konkurrenz zueinander? Das Format Zukunftsdiskurse erörtert gesellschaftlich relevante Fragestellungen im Dialog zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

In einem Bürgerforum, welches Teil des Online-Beteiligungsprojektes „Unser Gesundheitswesen von morgen: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Diversität“ ist, wurde an insgesamt fünf Terminen über das polarisierende Thema diskutiert. Um eine Entscheidungsgrundlage mit möglichst viel Wissen zu ermöglichen, referierten Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft wie Dr. Herlind Megges (BMFSFJ), Prof. Dr. Arne Manzeschke (Evangelische Hochschule Nürnberg) und Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (Universität Osnabrück) zu Chancen, Risiken und Nutzen des Einsatzes von Ortungstechnologien und standen für Fragen zur Verfügung. Bürger*innen werden immer häufiger in derlei Entscheidungsprozesse einbezogen, denn sie sind es, die ggf. als informell oder professionell Pflegende oder Angehörige im Alltag mit Fragen dieser Art konfrontiert sind.

Die Teilnehmenden konnten sich auf eine Handlungsempfehlung einigen, die im Anschluss an Organisationen aus Gesundheitswesen und Technikentwicklung übergeben wurde und hier einzusehen ist. In dem zugehörigen Video wird die Entscheidungsfindung des Bürgerforums erläutert: Mit den Handlungsempfehlungen wird der  Einsatz von Ortungssystemen für Menschen mit Demenz unter dem Gebot der Freiwilligkeit insgesamt befürwortet.

Die Abschlussveranstaltung der Zukunftsdiskurse „Unser Gesundheitswesen von morgen: Digitalisierung – Künstliche Intelligenz – Diversität“ findet am 27.09.2022 von 19:30 Uhr bis 20:30 Uhr online statt. Interessierte können sich bei Sabrina Krohm oder unter diesem Link anmelden.

Portrait von Stephan Harms

"Wir brauchen gute Lehrkräfte, weil wir gute Pflegekräfte brauchen!"

Interview mit Absolvent Stephan Harms, Studiendirektor am Studienseminar Hannover

Was haben Sie vor dem Studium gemacht?
Als ich das Studium in Osnabrück begonnen habe, war ich 36 Jahre alt und hatte bereits zehn Jahre in verschiedenen Bereichen der praktischen Pflege und zuletzt neun Jahre in einer Krankenpflegeschule als Lehrer für Pflegeberufe gearbeitet.
Die Arbeit in der Krankenpflegeschule hat mir Spaß gemacht, dennoch hatte ich das Gefühl, mit der Weiterbildung zur Lehrkraft nur „Lehrer zweiter Klasse“ zu sein. Ich wollte mein pflegewissenschaftliches und pädagogisches Wissen erweitern und vor allem wollte ich, wie andere Lehrer*innen auch, eine vollständige zweiphasige Lehramtsausbildung, mit Studium und Vorbereitungsdienst, absolvieren. Das Studium und der Vorbereitungsdienst sind für mich wichtige Schritte der Professionalisierung unseres Berufes.

Gab es bestimmte Gründe für das Studium in Osnabrück?
Ehrlich gesagt, kam ich mir mit 36 Jahren schon ein wenig alt für ein Studium vor und hatte Zweifel, ob ich den Anforderungen genügen würde.
Um einen für mich geeigneten Studienplatz zu bekommen, hatte ich mehrere Beratungstermine an verschiedenen Universitäten. Ich kann mich gut an den Beratungstermin an der Universität Osnabrück im Juni 2005 erinnern. Die Beratung bei Herrn Prof. Hülsken-Giesler, damals als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, war derart überzeugend, dass ich fest entschlossen war, in Osnabrück mein Studium zu beginnen. Die klare Organisation des Studiums und die lange Erfahrung der Universität Osnabrück mit dem pflegewissenschaftlichen Lehramtsstudium waren für mich dabei ausschlaggebend.

Wie fanden Sie das Studium in Osnabrück?
Die Studienzeit in Osnabrück war für mich eine der besten Zeiten in meinem Berufsleben! Der Satz mag ein wenig abgedroschen klingen, aber so ist es nun mal. Dass die Studienzeit für mich so positiv war, lag zum einen daran, dass ich wunderbare Kommilitonen hatte, mit denen z. T. noch heute Kontakt besteht. Zum anderen lag es daran, dass mich das Studium perfekt auf den beruflichen Alltag als Lehrkraft vorbereitet hat. Wenn ich heute als Lehrer an der BBS Neustadt am Rübenberge Ethik oder das Thema Pflegewissenschaft unterrichte, kann ich immer noch auf Wissensbestände und Unterlagen meines Studiums zurückgreifen. Das Studium hat ein stabiles theoretisches Fundament gelegt, von dem ich noch heute profitiere.

Was haben Sie nach dem Studium gemacht? / Was machen Sie aktuell?
Nach Abschluss meines Studiums habe ich mein Referendariat am Studienseminar Hannover absolviert. Zwar hatte ich schon Unterrichtserfahrungen aus meiner Tätigkeit an der Krankenpflegeschule und aus den schulpraktischen Studien an der Universität, doch erst im Referendariat habe ich so richtig verstanden, wie man handlungsorientierten Unterricht schüler*innen-aktiv plant und durchführt. Am Studienseminar hatte ich hervorragende Fachleitungen. Die Schauermärchen, die man gelegentlich über den Vorbereitungsdienst hört, kann ich in keiner Weise bestätigen.
Nachdem ich mehrere Jahre als Lehrkraft an der BBS Neustadt am Rübenberge, unter anderem als Bildungsgangsleiter für die Altenpflege und Pflegeassistenz, gearbeitet hatte, wurde die Stelle der Fachleitung für Pflegewissenschaft am Studienseminar Hannover frei. Die Aussicht, angehende Lehrkräfte auszubilden, hat mich sehr gereizt, so dass ich mich sofort bewarb. Nun bin ich seit 2016 Fachleiter für die berufliche Fachrichtung Pflegewissenschaft und bereite Referendare und Quereinsteiger*innen auf den schulischen Alltag vor. Im Rahmen meiner Tätigkeit als Fachleiter habe ich noch heute intensive Verbindungen zur Universität Osnabrück. So führen wir in der Vor- und Nachbereitung der schulpraktischen Studien Informationsveranstaltungen durch und arbeiten derzeit an der Frage, wie eine engere Verknüpfung zwischen der ersten und zweiten Phase der Lehramtsausbildung aussehen könnte.

Was motiviert Sie zu Ihrer Arbeit?
Die Ausbildung von angehenden Lehrkräften liegt mir besonders am Herzen. Ich treffe hier auf motivierte und engagierte Kolleg*innen, die das Unterrichten und die Arbeit mit Schüler*innen aus verschiedenen Bildungsgängen lernen möchten. In der Arbeit als Fachleiter kann ich nicht nur meine Erfahrungen weitergeben, sondern lerne auch selbst immer wieder Neues dazu! Es motiviert mich sehr, wenn ich sehe, wie die neue Generation von Lehrkräften ihre Freude an der Pflege zeigt und wie es ihr gelingt, Lernenden bei deren Kompetenzentwicklung zu unterstützen. Wir brauchen gute Lehrkräfte, weil wir gute Pflegekräfte brauchen!

Stephan Harms
Studiendirektor
Fachleiter für die berufliche Fachrichtung Pflegewissenschaften am Studienseminar Hannover für das Lehramt an berufsbildenden Schulen
Für weitere Informationen nutzen Sie gerne den folgenden Link:
https://www.seminar-h-lbs.de/seminarveranstaltungen-pflegewissenschaften.html

Neues Projekt: Gemeinsam sorgen bei fortgeschrittenem Brustkrebs (Gesi-BK)

Digitale Vernetzung und Unterstützung für pflegende An- und Zugehörige von an Brustkrebs erkrankten Menschen in der letzten Lebensphase

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung von Frauen, auch Männer erkranken – jährlich versterben etwa 17.840 Menschen. Doch nicht nur die erkrankte Person ist davon betroffen, sondern auch ein ganzes Netzwerk aus nahestehenden Menschen. Erkrankte werden bei zunehmender gesundheitlicher Verschlechterung vor allem von Familienmitgliedern, Partner*innen, Nachbar*innen oder Arbeitskolleg*innen, zunehmend aber auch durch umfassendere Sorgegemeinschaften begleitet.

An- und Zugehörige benötigen Unterstützung

Diese Menschen stehen im Fokus des neuen Projektes der Abteilung Pflegewissenschaft, denn ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität sind durch die Pflege der Erkrankten stark beeinträchtigt und auch sie benötigen Hilfe. Die Diagnose trifft sie meist mitten im Leben und die Krankheit schreitet schnell voran. Das bedeutet wenig Zeit, um sich auf die oftmals belastenden Umstände vorzubereiten. Da Frauen den Großteil der Erkrankten ausmachen, gibt es auf Seite der An- und Zugehörigen sehr viele Männer – eine Besonderheit, denn meist pflegen sonst Frauen. Wie kann man die An- und Zugehörigen und weitere helfende Akteure erreichen und unterstützen? Ein digital gestütztes Anwendungsprogramm kann viele Möglichkeiten und Vorteile bieten: Es ist von überall und zu jeder Zeit erreichbar – egal ob Stadt oder Land, Tag oder Nacht. So ist es möglich auf die unterschiedlichen Lebensumstände der An- und Zugehörigen einzugehen, egal ob sie berentet, berufstätig oder in der Schule sind. Die Hemmschwelle zur Nutzung ist niedrig und Betroffene sind es gewohnt, Informationen digital zu beziehen und sich auf diesem Weg auszutauschen, da sie zumeist verhältnismäßig jung sind.

Eine sorgende Gemeinschaft bilden

Viele An- und Zugehörige wissen nicht um die Angebote, die es für sie gibt. Das Projekt Gesi-BK möchte bereits bestehende regionale und kommunale Unterstützungsangebote mit den digitalen Möglichkeiten der Vernetzung und Entlastung verbinden, um tragfähige Sorgegemeinschaften auch über größere Entfernungen hinweg zu ermöglichen und dauerhaft sicherzustellen. Pflegende An- und Zugehörige von an Brustkrebs erkrankten Menschen sollen darüber neue Möglichkeiten erhalten, ihre Erfahrungen auszutauschen und Verständnis für die eigene Situation und die der anderen beteiligten Akteure zu entwickeln. Das Gesi-BK-Angebot wird wichtige Informationen in gut verständlicher Form über verschiedene Medien bereitstellen und einen Austausch ermöglichen. Über beispielsweise Kurzfilme, Tonbeiträge und weitere kreative Angebote wird die Auseinandersetzung mit dem jeweils besonderen Krankheitsverlauf, dem Umgang mit Kranken- und Pflegekassen, den Arbeitgebenden oder dem schulischen Umfeld von beteiligten Kindern gefördert. Gesi-BK begleitet bei der Aufrechterhaltung des Alltagslebens, der Bewältigung von krankheitsspezifischen Herausforderungen und der Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens. Bei bisher vorhandenen digitalen Angeboten werden die besonderen Bedürfnisse von An- und Zugehörigen und ihren Sorgegemeinschaften bislang nur selten berücksichtigt. Gesi-BK will an bestehende Sorgengemeinschaftsangebote anschließen und diese mit passenden digitalen Angeboten verbinden und um neue technische Möglichkeiten erweitern.

Zusammen mit den Menschen forschen und nicht über sie

Im Projekt Gesi-BK werden die Menschen zu Wort kommen, um die es geht. Um herauszufinden, was digitale Unterstützungsangebote genau beinhalten sollten und wie diese aufzubereiten sind, werden in der ersten Phase des Projektes die Zielgruppen (An- und Zugehörige, bestehende Sorgegemeinschaften) in die Entwicklung einbezogen. Sie wissen am besten, was ihnen weiterhelfen würde. Über Einzel- und Gruppenbefragungen und kreative Zusammenarbeit sollen Erfahrungen dazu gesammelt werden. Diese Erkenntnisse sollen erweitert und mit Blick auf neue, technisch gestützte Austauschmöglichkeiten gemeinsam mit allen Beteiligen diskutiert werden. Diese werden dann in einen passgenauen Ansatz für die Umsetzungsphase des Projektes überführt.

Für sich selbst sorgen

Ein wichtiges Ziel von Gesi-BK besteht darin, An- und Zugehörige zur Selbstfürsorge zu ermutigen. Ihre Lebensqualität steht im Mittelpunkt, kommt aber auch den erkrankten Menschen zugute, wenn sie ihre Psyche stabilisieren und für sich sorgen. So entsteht ein umfassendes Angebot, welches leicht zugänglich in jedem Stadium der Sorgearbeit genutzt werden kann – von der Diagnose bis zum Weiterleben nach dem Tod der erkrankten Person. In der zweiten Phase des Projektes werden die Inhalte dann – wiederum in enger Zusammenarbeit mit späteren Nutzer*innen, Akteur*innen aus Sorgegemeinschaften und Technikpartnern – in einem einfach zu bedienenden Anwendungsprogramm zusammengetragen und technisch umgesetzt.

Vielfältige Erfahrung und breite Zusammenarbeit

Die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück koordiniert das Projekt Gesi-BK. Die Abteilung hat bereits viel zum Thema Technikeinsatz in der Pflege geforscht und bringt vielfältige Erfahrungen zur Zusammenarbeit mit Sorgenetzwerken und der Arbeit mit An- und Zugehörigen in die Projektarbeit ein. Das Brustkrebszentrum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) arbeitet als Projektpartner schon sehr lange mit krebserkrankten Menschen und ihren Angehörigen zusammen und weiß, wie Sorgegemeinschaften nachhaltig aufgebaut werden können. Das Projekt wird durch das BMBF im Rahmen der Förderlinie Technologiegestützte Innovationen für Sorgegemeinschaften zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit informell Pflegender gefördert. 

Mal eben nach dem Rechten sehen

Robotisches Assistenzsystem für Pflegebedürftige im eigenen Zuhause MORPHIA geht in die nächste Testphase

In der Förderlinie Robotische Systeme für die Pflege werden seit 2020 Robotiken für die Pflege entwickelt. MORPHIA ist ein robotisches Assistenzsystem, welches unterschiedliche Aufgaben von der Videotelefonie mit dem Sorgenetzwerk einer pflegebedürftigen Person bis zum Anlegen eines digitalen Einkaufszettels übernimmt. Nach zweijähriger Projektlaufzeit und der ersten Erprobung im Feld letzten Sommer, beginnt nun eine weitere Iterationsphase, in der das robotische System MORPHIA in der Praxis getestet wird. In der Entwicklung des robotischen Systems wechseln sich stets Phasen der Erprobung mit Phasen der Evaluation ab. Schritt für Schritt fließen die Bedürfnisse der Nutzenden in die Entwicklung ein und es wird abermals getestet, ob die entsprechenden Neuerungen das System nutzerfreundlicher gemacht haben. Dazu dienen Interviews mit allen Beteiligten im Anschluss an die Testphasen. Auf diesem Weg fließen die Wünsche und Bedarfe von Pflegebedürftigen und dem Sorgenetzwerk stetig in die Entwicklung ein.

Mehrere Probanden teils mit Pflegebedarf testen in der nächsten Phase, wie MORPHIA ihnen im Alltag behilflich sein kann. Eine weitere Forschungsfrage ist, wie sich die Kommunikation mit dem Sorgenetzwerk durch den Roboter verändert. Das Sorgenetzwerk besteht in diesem Fall aus mindestens drei Bezugspersonen der Familie oder dem engeren Bekanntenkreis. Während die pflegebedürftige Person die Robotik zu Hause nutzt, installieren die Teilnehmenden aus dem Sorgenetzwerk eine App auf ihrem eigenen Smartphone, die ihnen ermöglicht, über die Robotik mit dem Angehörigen in Kontakt zu treten. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass gerade in der Coronazeit die Möglichkeit zur Videotelefonie dankbar angenommen wurde, denn so konnten Pflegebedürftige zu Hause mit ihren Angehörigen in Kontakt bleiben. Weitere Anwendungsmöglichkeiten könnten beispielsweise im Lösen praktischer Probleme im Haushalt liegen: Wäre ein Sender am Radio verstellt oder würde der Siphon an der Spüle lecken, könnte die in den Roboter eingebaute Kamera dem Angehörigen am Smartphone das Problem aufzeigen, der dann der pflegebedürftigen Person zur Seite steht oder weitere Schritte einleitet, in dem z. B. ein Handwerker beauftragt wird.

Mal kurz in der Wohnung des Pflegebedürftigen nach dem Rechten zu sehen, kann mit MORPHIA digital stattfinden. Diese Anwendungen wurden nach den in den Interviews geäußerten Bedarfen um eine neue Funktion erweitert: eine weitere Kamera mit einem hochauflösenden Dokumentenscanner. Damit kann ein Angehöriger einen Brief der Bank oder von der Versicherung mitlesen und bei auftauchenden Fragen und Unklarheiten helfen oder sich mit dem Arztbrief über den Gesundheitszustand des Angehörigen informieren und sich darauf einstellen. Auch eine Transportfunktion für Kleinigkeiten, wie einer Tasse oder einem Frühstücksbrettchen, die vielleicht jemand mit Krücken nicht übernehmen kann, wurde eingebaut.

Neben diesen ganz praktischen Aufgaben erledigt MORPHIA aber auch Organisatorisches über einen digitalen Kalender. Wann stehen Arztbesuche an, wann kommt die Reinigungskraft oder Angehörige zu Besuch. Für Einkäufe lassen sich digitale Einkaufszettel anlegen, welche vom Sorgenetzwerk eingesehen und eventuell schon auf dem Weg erledigt werden können.

Zudem begrüßt es neuerdings bei Tagesbeginn mit einem „Guten Morgen“ und, wenn es sich abends auf den Weg zur Ladestation macht, verabschiedet es sich und wünscht eine „Gute Nacht“ – ein nicht zu unterschätzender vertrauensbildender Akt. Außerdem erinnert er regelmäßig daran, zu trinken. Der Roboter steht so lange auf der Ladestation, bis ein Anruf aus dem Netzwerk kommt, dann fährt er eigenständig zur pflegebedürftigen Person. Diese kann ihn ebenso bei Bedarf per Fernbedienung rufen.

Bevor MORPHIA vielleicht irgendwann auf den Markt kommt, in dieser oder einer anderen Form, sind noch viele Fragen zu beantworten, zum Beispiel die der Finanzierung. Kann die Robotik geleast werden, übernehmen Kostenträger die Finanzierung oder gibt es sie auf Rezept von der Krankenkasse bezahlt? Hier werden so genannte „Business Cases“ durchgespielt und die Branche genau analysiert. Auch die Frage danach, wer den technischen Support übernimmt, muss beantwortet werden. Dabei gilt es auch Rechtliches zu berücksichtigen, wie beispielsweise den Datenschutz und ethische Aspekte. Wenn alle Antworten vorliegen, könnte MORPHIA zukünftig seinen Teil dazu beitragen, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen können.

Das vom BMBF geförderte Projekt MORPHIA wird koordiniert von der Technischen Universität Ilmenau und in Zusammenarbeit mit der MetraLabs GmbH, YOUSE GmbH, CIBEK technology + trading GmbH, SIBIS GmbH, AWO AJS gGmbH (Regionalverbund Ilmenau) und der Universität Osnabrück durchgeführt. MORPHIA ist Teil der Förderlinie Robotische Systeme für die Pflege mit dem wissenschaftlichen Begleitprojekt BeBeRobot.

Die digitale Transformation der Pflege

Wer keine Gelegenheit hatte beim Symposium „Die digitale Transformation der Pflege“ am 18.11.2021 dabei zu sein, kann hier die Präsentationen und Diskussionen nochmal anschauen. Im Eröffnungstalk dabei waren Fabian Langenbruch (Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Digitalisierung und Arbeitswelt), Dr. Marlen Melzer (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) und Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler.

Konsens unter den Diskutierenden gab es darüber, dass eine gelingende Digitalisierung nur gemeinsam mit allen Beteiligten umgesetzt werden kann. Es sind Reflexionsräume nötig, um die Technik sinnvoll zu implementieren. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass dieser Prozess Zeit in Anspruch nimmt, die es in der Pflege selten gibt.

Das Symposium wurde veranstaltet vom Institut Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen.

Übergabe-Podcast
Pflege digital – wie soll das gehen?

Live im Podcast im Zukunftsforum des GesundheitsCampus Osnabrück im Rahmen der Digitalen Woche: Stephanie Raudies, Koordinatorin für Pflege-Projekte bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. und Prof. Dr. phil. Manfred Hülsken-Giesler, Direktor des IGB. Beide stehen Rede und Antwort, welche Chancen Digitalisierung für die Pflege birgt und wo die Herausforderungen liegen.

Stephanie Raudies koordiniert u. a. das Projekt AdaMeKoR im Rahmen der BMBF-Förderlinie Robotische Systeme für die Pflege, Manfred Hülsken-Giesler leitet u. a. das Wissenschaftliche Begleitprojekt zu dieser BMBF-Förderlinie.
Die komplette Veranstaltung ist als Youtube-Video oder auch als Podcast der Reihe Übergabe zugänglich.

Was die Digitalisierung angeht, befinden wir uns heute noch in einer Lern- und Experimentierphase, stellt Manfred Hülsken-Giesler fest. Eine Schwierigkeit, pflegerisches Handeln in digitale Prozesse zu übersetzen, liege darin, dass Pflegearbeit nur begrenzt zu operationalisieren sei. Die pflegerische Arbeit aus stetiger zwischenmenschlicher Interaktion entzieht sich in weiten Teilen dem Grad an Formalisierung, die für eine weitreichende Digitalisierung erforderlich ist und lässt sich somit nicht eins zu eins in Daten übersetzen. Hier sind Pflegewissenschaft, Pflegeinformatik und Informatik gefragt, um sinnvolle Lösungen für die Pflege zu entwickeln, die qualitativ gehaltvolles pflegerisches Handeln nicht deformieren oder behindern.

Stephanie Raudies sieht eine Chance in der Digitalisierung: Sie könne Pflegende soweit entlasten, dass wieder mehr Zeit für die Fürsorge da sei. Am Beispiel der Telepflege erklärt sie die Vorteile für die ambulanten Dienste. So kann zum Beispiel ein weiter Anfahrtsweg zur Überwachung der Medikamenteneinnahme einer Pflegebedürftigen dadurch eingespart werden. Doch sie betont gleichzeitig, dass die Technik Pflegekräften und Pflegeempfangenden nicht einfach übergestülpt werden darf, sondern gemeinsam mit ihnen an den Erfordernissen der komplexen Arbeit in der Pflege ausgerichtet wird. Hülsken-Giesler betont, dass entscheidend sei, wie in den Einrichtungen der Pflege mit evtl. eingesparter Zeit umgegangen wird, ob also sichergestellt werden könne, dass diese Zeit tatsächlich einer Verbesserung der Pflegequalität zugutekomme. Eine Entscheidungsfreiheit zur Nutzung digitaler Angebote, ob beispielsweise Pflegeempfangende Telepflege in Anspruch nehmen wollen oder doch lieber eine Pflegefachperson vorbeischauen soll, sehen beide als zentral an. Stephanie Raudies merkt allerdings an, dass Deutschland im Vergleich zu beispielsweise den skandinavischen Ländern noch weit von einer flächendeckenden Versorgung mit guter digitaler Infrastruktur entfernt sei. Manchmal kann der technisch versierte Rentner im Krankenhaus die Fotos seiner Enkel nicht anschauen, weil das Netz zu schlecht ist – dort gäbe es Nachholbedarf.

Bisherige Innovationen aus dem Bereich der Digitalisierung kommen hauptsächlich der Verwaltung und dem Controlling zu Gute und fokussieren stark auf Effizienzsteigerung in der Pflege. Nun sollte es beiden zufolge darum gehen, die Bedürfnisse und Perspektiven der Pflege einzubringen. Die Bewertung erfolgreicher Digitalisierung (der Pflege) ist in Hülsken-Gieslers Augen nicht in erster Linie an technischen Fortschritten zu bemessen, sondern daran, ob technische Neuerungen soziale Innovationen vorantreiben können. Nicht zu vergessen sei dabei, dass Digitalisierung auch immer von bestimmten Interessen geleitet wird. Deshalb ist die grundlegende Frage, was gute Pflege kennzeichnet und was Technik dazu beitragen kann.

Diese Frage betrifft jedoch nicht nur die Pflegebranche, denn dazu, wie wir als Gesellschaft in Zukunft mit Pflegebedürftigen umgehen wollen, sollten sich alle eine Meinung bilden. Wie wollen wir unsere Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten weiterentwickeln und wie möchten wir zukünftig zusammenleben? Diesen Aushandlungsprozess gelte es gesamtgesellschaftlich anzuregen. Vom Grundschulkind, dessen Großeltern im Pflegeheim sind, über die Pflegefachperson in der Ausbildung bis in die Politik.

Die Pflege ist dabei gefordert, ihre Belange zu formulieren und ihre Expertise einzubringen. Die Schulung dieser Sprachfähigkeit ist gleichzeitig ein Bildungsauftrag – in der Ausbildung von Pflegefachpersonen sowie in der gesamten Gesellschaft.

Die Zukunftsprognose der beiden: In 10 Jahren werden verschiedene Möglichkeiten der Telemedizin und -pflege genutzt und weiter ausgebaut. Damit sich diese Entwicklung an den Interessen der Pflege ausrichtet, appelliert Stephanie Raudies an alle Pflegekräfte, sich an der Forschung zu beteiligen, beispielsweise in Umfragen oder Expert*inneninterviews, um der Pflege eine Stimme zu geben. Manfred Hülsken-Giesler setzt darauf, dass beruflich Pflegende und insgesamt Bürgerinnen und Bürger zunehmend digitale Souveränität ausbilden, und damit eigenverantwortlich darüber entscheiden, welche digitalen Möglichkeit sie nutzen und welche nicht, denn es liegt an uns, wie wir Technik die sicherlich auch zukünftig reichlich entwickelt und bereitgestellt wird, für unsere Belange einsetzen.

Von der Universität Osnabrück an die Charité

Absolventin Simone Campos Silva lehrt in Bachelor- und Masterstudiengängen, arbeitet in einem internationalen Forschungsprojekt mit und schreibt ihre Dissertation. Hier berichtet sie von ihrem Werdegang und welcher Tätigkeit sie jetzt in Berlin nachgeht.

Was haben Sie vor dem Studium gemacht?
Vor meinem Studium an der Universität Osnabrück im Studiengang berufliche Bildung Pflegewissenschaft mit den Nebenfächern Biologie und Englisch, habe ich zunächst mein Abitur an einem allgemeinbildenden Gymnasium absolviert und nach einem Auslandsjahr die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin begonnen. Nachdem ich ein wenig als Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet habe, hatte ich das Bedürfnis mich weiterzubilden, weshalb ich mich für ein Studium entschieden habe.

Warum haben Sie bei uns studiert? Gab es bestimmte Gründe für das Studium in Osnabrück?
Während meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin hat eine meiner Lehrerinnen mich immer wieder darauf angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, Lehrerin für Pflegeberufe zu werden. Zu der Zeit war dies etwas, was ich mir nicht vorstellen konnte. Nachdem ich jedoch etwas Berufserfahrung gesammelt hatte und nach Weiterbildungsmöglichkeiten Ausschau hielt, kamen mir die Aussagen meiner Lehrerin immer wieder in den Kopf. Meine Lehrerin hat in Osnabrück studiert und immer wieder positiv über ihr Studium berichtet. Das war ein Grund weshalb ich mich ebenfalls über die Studienmöglichkeiten an der Universität Osnabrück informiert habe. Da ich mir jedoch unsicher hinsichtlich der Aussichten auf einen Studienplatz war, habe ich mich zusätzlich auch an weiteren Universitäten beworben. Mein Favorit war jedoch die Universität Osnabrück mit dem Studiengang berufliche Bildung Pflegewissenschaft, weshalb ich mich sehr gefreut habe als ich im August 2015 eine Zusage erhalten habe.

Wie hat Ihnen das Studium in Osnabrück gefallen?
Mir hat mein Studium an der Universität Osnabrück sehr viel Freude bereitet. Selbstverständlich gab es – wie vermutlich in jedem Studium – auch sehr stressige und anstrengende Phasen. Prüfungsphasen mit zahlreichen Klausuren, Hausarbeiten und Gruppenarbeiten gut unter einen Hut zu bringen, war manchmal herausfordernd – nichtsdestotrotz hat es immer geklappt.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Studienkohorte eine Größe von 30-40 Studierenden hat. Somit kannte ich nach kurzer Zeit alle meine Kommiliton*innen aus dem Studiengang Pflegewissenschaft und die meisten von uns haben fünf Jahre lang gemeinsam den Bachelor und den Master mit allen Veranstaltungen und Seminaren studiert, sodass wir als Gruppe zusammengewachsen sind. Das ist gerade im Vergleich zum Studium in den allgemeinbildenden Fächern – bei mir Biologie und Englisch mit Kohortengrößen bis zu 200 Studierenden – ein sehr großer Unterschied, denn dort kannte ich nur sehr wenige meiner Kommiliton*innen persönlich. Diese relativ kleinen Studierendengruppen in der Pflegewissenschaft hatten nicht nur den Vorteil des persönlichen Austauschs unter uns Studierenden, auch mit den Dozierenden sind wir so im engen Austausch gewesen, da diese uns mit Namen kannten. Ich habe dies immer als sehr positiv, wertschätzend und bereichernd wahrgenommen.
Inhaltlich hat das Studium die Bereiche Pflegewissenschaft, Pflegedidaktik, Berufs- und Wirtschaftspädagogik und ein allgemeinbildendes Unterrichtsfach abgebildet. Einerseits war es natürlich schwierig, alle Veranstaltungen aus den verschiedenen Bereichen im Semesterplan zu integrieren, denn es kam immer wieder auch zu zeitlichen Überschneidungen einzelner Veranstaltungen. Guter Austausch mit den Dozierenden und auch den Komilliton*innen war hier ganz besonders gefragt. Nichtsdestotrotz hat mir die thematische Vielfalt der zahlreichen verschiedenen Bereiche immer sehr gefallen. Ein höheres Angebot an Wahlfächern hätte ich mir vom Studium gewünscht.
Während des Studiums gab es zwei praktische Studienphasen, in denen wir Studierende praktische Erfahrungen an Schulen sammeln konnten. Gerade diese praktischen Erfahrungen empfand ich als besonders wertvoll, wenngleich ich diese Phasen gerne verlängert hätte.
Ich habe während meines Studiums ebenfalls als studentische Hilfskraft in der studentischen Fachstudienberatung Pflegewissenschaft gearbeitet, was mir sehr gute Einblicke in die Arbeit am Institut verschafft hat.

Möchten Sie etwas besonders hervorheben?
Aus meiner Sicht hat mir das Studium ganz besondere Freundschaften geschenkt. Durch zahlreiche Gruppenarbeiten während des Studiums sind wir in den fünf Jahren sehr eng zusammengewachsen und haben uns sehr gut kennengelernt. Diese kleine Gruppe an Menschen wird mich hoffentlich im Verlauf meines Lebens noch lange weiterbegleiten, da wir wunderschöne als auch schwierige Momente gemeinsam erlebt haben.
Außerdem hat mir die Arbeit in der Fachschaft sehr viel Freude bereitet. Vor allem die Beteiligung an der Ersti-Woche, um neue Studierende zu begrüßen und beim Start des Studiums zu unterstützen, bleibt mir in sehr positiver Erinnerung.

Was machen Sie aktuell?
Ich arbeite momentan am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft an der Charité Universitätsmedizin Berlin. Dort bin ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt. Dies beinhaltet, dass ich in der Lehre in Bachelor und Master Studiengängen eingesetzt bin, in einem internationalen Forschungsprojekt mitarbeite und ebenfalls an meiner Dissertation arbeite.

Wie sind Sie dazu gekommen?
Ich habe mich auf eine Stellenausschreibung des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité beworben und wurde eingestellt.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Das was ich jetzt mache, tue ich aus zweierlei Gründen. Einerseits möchte ich mich selbst weiterentwickeln und noch vieles lernen. Andererseits bin ich der Meinung, dass es für die Pflege in Deutschland noch viel Entwicklungspotential gibt und ich habe die (evtl. naive) Vorstellung, dass ich durch Arbeit in der Wissenschaft hier einen Beitrag leisten kann…

Konnten Sie Erkenntnisse aus dem Studium in Ihrer weiteren beruflichen Laufbahn nutzen?
Ja, die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und wissenschaftlichen Schreibens, kritische Bewertung von Studien, Kennenlernen verschiedener Forschungsmethoden, Projektarbeiten etc. sind für meine Arbeit im Forschungsprojekt sehr wertvoll. Selbstverständlich ist das Wissen aus dem Studium nur als Grundlagenwissen zu verstehen, aber gerade dieses bietet eine gute Basis für weiteres Aneignen. Die praktischen Studienphasen, sowie didaktische Seminare sind für die Lehre in den verschiedenen Studiengängen sehr hilfreich, um Seminare pädagogisch wertvoll vorzubereiten.

Ehemaliger Student, Stefan Heidkamp

Auf dem Weg zum Lehrer für Pflegeberufe

Stefan Heidkamp hat Pflegewissenschaft mit Zweitfach Informatik studiert. Im Interview berichtet er von seinem Studium an der Universität Osnabrück und davon, wie er seine Kenntnisse im Referendariat einsetzt.

Was haben Sie vor dem Studium gemacht?

Ich habe vor dem Studium das Abitur am beruflichen Gymnasium mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Pflege gemacht. Im Anschluss habe ich ein duales Studium im Bereich Pflege absolviert. Während des vierjährigen Programmes habe ich eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und einen
Bachelorabschluss in Pflege erworben.

Warum haben Sie bei uns studiert? Gab es bestimmte Gründe für das Studium in Osnabrück?

Die Abteilung Pflegewissenschaft in Osnabrück hat Forschungsschwerpunkte, die mich interessiert haben. Hier ist insbesondere der Bereich Neue Technologien in Pflege und Gesundheit zu nennen. Zudem kannte ich Osnabrück, da ich im Rahmen des Dualen Studiums an der Hochschule Osnabrück studiert habe. Mir war es auch ein Anliegen, mein Lehramtsstudium in dem Bundesland zu absolvieren, in dem ich auch arbeiten möchte. Nicht zuletzt ist Osnabrück eine tolle Stadt für Studierende, die viele Möglichkeiten bietet.

Wie fanden Sie das Studium in Osnabrück?

Mir hat das Studium in Osnabrück viel Spaß bereitet. Die verschiedenen Schwerpunkte aus beruflicher Fachrichtung, allgemeinbildendem Unterrichtsfach und der Berufs- und Wirtschaftspädagogik haben für viel Abwechslung gesorgt, erfordern aber auch eine gewisse Flexibilität. Die relativ kleine Gruppengröße in der Pflegewissenschaft ermöglichte zudem eine angenehme Arbeitsatmosphäre.

Was machen Sie aktuell und sind Sie an Ihre aktuelle Position gekommen?

Aktuell bin ich Referendar an einer berufsbildenden Schule in Lüneburg, um meine Lehramtsausbildung abzuschließen. Die Stelle habe ich bekommen, da ich im Rahmen meines Masterpraktikums die Schule kennenlernen durfte. Während des Praktikums habe ich das Interesse geäußert, später an diese Schule zu kommen. Da einerseits das Praktikum positiv abgelaufen ist und andererseits meine Fächerkombination an der Schule gesucht wurde, hat die Schule meinem Wunsch entsprochen, dort das Referendariat zu absolvieren. Zudem hat mir die Schule bereits parallel zum Studium die Möglichkeit geboten, im Rahmen einer Nebenbeschäftigung zu unterrichten.

Was motiviert Sie zu Ihrer Arbeit?

Mich motiviert das gemeinsame Lernen mit den Schülerinnen und Schülern. Insbesondere die fachliche Abwechslung zwischen Pflege und Informatik sorgt dafür, dass ich viel Spaß an meiner Arbeit habe. Besonders motiviert es mich, wenn der von mir geplante Unterricht gut bei den Schülerinnen und Schülern ankommt und ich das Gefühl habe, dass sie etwas daraus mitnehmen konnten.
Auch die Arbeit im Kollegium bereitet mir Freude, da eine positive und konstruktive Stimmung im Team vorhanden ist.

Konnten Sie Erkenntnisse aus dem Studium in Ihrer weiteren beruflichen Laufbahn nutzen?

Ja, insbesondere systematisches und methodisches Vorgehen zur Unterrichtsvorbereitung und zum Teil auch inhaltliche Aspekte. Im Bereich Professionalisierung werden unterschiedliche Forschungsansätze und deren Bewertung, Pflegetheorien, Rechtsgrundlagen und pflegerische Aufgaben
behandelt, welche auch Inhalte des Studiums waren. Aus dem Bereich ästhetische Pflegebildung konnte ich auch schon methodische Impulse für meine Unterrichtsplanung nutzen. Methodisch im Kontext der Digitalisierung haben wir im Studium Lernpfade behandelt, diese habe ich im Digitalunterricht eingesetzt. Das Thema Digitalisierung wird im Informatik-Unterricht natürlich immer implizit mitgedacht z. B. bei der Pflegedokumentation. Wir schauen, welche technischen
Systeme in den Einrichtungen der Schüler*innen genutzt werden und diskutieren Vor- und Nachteile gegenüber klassischer Papierdokumentation. Vereinzelt, falls es thematisch passt, werden Themen wie der Einsatz von KI bei der Auswertung bildgebender Verfahren in der Medizin behandelt – so schwingt das Thema an verschiedenen Stellen mit.

Wie Werte in digital unterstützte Pflegepraxis und -lehre eingeschrieben werden

e_valuate! Tagung zu Gestaltungsspielräumen und Wertkonflikten in soziodigitalen Bewertungsinfrastrukturen mit interdisziplinärem Programm.

Digitale Technologien verändern unseren Alltag. Jeder Schritt ins Digitale wird von einer Werteinschreibung begleitet. Jeder Algorithmus und jede Programmierung geben eine bestimmte Richtung vor. Was bedeutet das für unsere Lebenswelt? Die vom Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) der Universität Kassel in Kooperation mit der DGS-Sektion ›Wissenschafts- & Technikforschung‹ (WuT) und dem DFG-Netzwerk ›Auf dem Weg in die Bewertungsgesellschaft‹ veranstaltete zweitägige interdisziplinäre Tagung näherte sich diesen Fragen an.

Jonathan Behrens und Moritz Müller erläuterten in einem Vortrag anhand ihrer Forschung in verschiedenen Projekten der Abteilung Pflegewissenschaft, inwieweit das Konsequenzen für Pflegepraxis und -lehre hat. Anhand zweier Projekte mit unterschiedlichen Ausrichtungen, eines in der Entwicklung eines Learning Analytics-Ansatzes für die Pflegebildung (Projekt LernStandPD), das andere in der Entwicklung eines Roboterarms, der Pflegefachpersonen bei ihrer Arbeit unterstützt (Projekt AdaMeKoR), zeigten die beiden Vortragenden, dass es stets einer qualitativen Einbettung und Reflexion sowohl auf theoretischer wie auch auf umsetzungspraktischer Ebene bedarf, um technische sowie fachpraktische Eigenlogiken zusammenzubringen. Pflegearbeit ist gekennzeichnet durch stetige Interaktion mit dem Gegenüber und einer daraus resultierenden geringen Standardisierbarkeit. Bedürfnisse und Bedarfe sind individuell und situativ verschieden.

Steht dies einer Umsetzung in digitale Technologien im Wege? Wie lässt sich die Komplexität dieser Prozesse ins Digitale übertragen? Digitale Technologien sollten vor dem Hintergrund der Komplexität pflegerischen Handelns nicht vorschnell abgetan werden, sondern die methodischen und konzeptionellen Rahmenbedingungen eines legitimen Einsatzes bestimmt werden. So kann ein Mixed-Methods-Design, welches qualitative und quantitative Methoden kombiniert, gekoppelt mit interdisziplinären Betrachtungen ein Ansatz sein, um der Vielschichtigkeit Rechnung zu tragen.

Anhand beider Projekte wurde gezeigt, wie wichtig es ist, Werteinschreibungen im Einsatz von digitalen Technologien in Zusammenhängen der Pflegewissenschaft, Pflegepraxis und Pflegebildung zu analysieren und zu reflektieren, denn Technik dient als Wahrnehmungs- und Handlungsvermittlung und es liegt in unseren Händen, wie wir sie gestalten.

„Wir brauchen eine Vorstellung der Pflege von Morgen“ Manfred Hülsken-Giesler eröffnet 16. Bremer Pflegekongress

Vom 4. bis 6. Mai 2022 fand der Doppelkongress aus Bremer Pflegekongress und Deutschem Wundkongress mit insgesamt 3.076 Pflegenden, Ärztinnen und Ärzten, Mitarbeitenden der Gesundheitsbranche sowie Wissenschaftler*innen statt. Institutsdirektor Manfred Hülsken-Giesler hielt nach den Begrüßungsworten der Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard den Eröffnungsvortrag.

Darin ging es um Selbstbestimmung und Innovation in der Pflege. Er betonte, dass selbstbestimmte Pflege nicht bedeutet, dass die Pflege über sich selbst bestimmt, sondern darum, ihre Belange mit guten fachlichen Gründen zu fundieren. Die Situation der Pflege verdeutlichte er anhand der Veränderung des Pflegebegriffs vom Dienst am Nächsten, der von der Antike bis ins 19. Jahrhundert vorherrschte, über den Pflegebegriff im sozialstaatlichen Pflegesystem bis in die heutige Zeit, in der die Pflege dem Diktat der Wirtschaftlichkeit unterliegt.

Im Zuge dessen kritisierte er, dass es derzeit keine konsistente gesellschaftliche Vorstellung für die Pflegearbeit von Morgen gibt. Dieser Aufgabe müsse man sich stellen. So lieferte der Beitrag einen guten Ausblick auf den Stand der derzeitigen gesundheitspolitischen und ethischen Diskussion, auf die der Kongress Bezug nahm. Ein weiteres Beispiel dafür lieferten auch die Ergebnisse der bundesweiten Studie „Ich pflege wieder, wenn…“, die im Rahmen des Bremer Pflegekongresses vorgestellt wurden. Die zentrale Erkenntnis: Viele ehemalige Pflegekräfte können sich vorstellen in die Pflege zurückzukehren, wenn denn verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Neben verlässlichen Arbeitszeiten ist dies auch eine bessere Personalausstattung. So wurden auf dem Kongress viele wichtige Fragestellungen aufgeworfen und diskutiert und damit ein Schritt in die richtige Richtung gemacht.

DEWU Deutscher Wundkongress und Bremer Pflegekongress entstanden einst in kleinem Rahmen von Bremer Initiator*innen und entwickelten sich im Laufe der Jahre zur einer der wichtigsten Plattformen für Wundexpert*innen, Mediziner*innen sowie Mitarbeitenden aus der pflegerischen und medizinischen Praxis.

Schon mal vormerken: Der nächste DEWU Deutsche Wundkongress & Bremer Pflegekongress findet vom 10. - 12. Mai 2023 in Bremen statt. Abstracts können schon in Kürze eingereicht werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Promotionskolloquium gestartet

Vor kurzem fand in der Abteilung Pflegewissenschaft das erste Promotionskolloquium unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler statt. Zuvor lag diese Verantwortung in den Händen von Herrn Prof. Dr. Hartmut Remmers, der inzwischen emeritiert ist. 

In regelmäßigen Abständen treffen sich wissenschaftliche Mitarbeitende aus der Abteilung Pflegewissenschaft, aber auch externe Promovendinnen und Promovenden, um sich über ihre Fragestellungen, das theoretische und methodische Vorgehen sowie Ergebnisse und Interpretationen zu auszutauschen und zu diskutieren und dabei gegenseitig von Erfahrungen und Expertisen der Beteiligten zu profitieren.

Auch Forschungsergebnisse werden im Zuge der Treffen vorgestellt und besprochen. In der Publikationsreihe ›Pflegewissenschaft und Pflegebildung‹ (V&R unipress) wurden bereits einige Dissertationsschriften aus der Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück veröffentlicht. Erfahrungen ehemaliger Promovierender lesen Sie hier. Ein Einstieg in die Runde ist jederzeit möglich. Weitere Informationen und Termine erhalten Sie bei Frau Dr. Sara Marquard.

Studiengang Pflegewissenschaft akkreditiert

Der Akkreditierungsrat hat den neuen Curricula für die Bachelor- und  Masterstudiengänge Lehramt Pflegewissenschaft formal zugestimmt.  An der Universität Osnabrück bilden wir die Lehrerinnen und Lehrer für  Pflegeberufe von morgen aus – professionell, modern und zukunftsorientiert.
Evidenzbasierte Pflege, Professionalisierung und Qualifikationsmix, digitaler  Wandel, ethische Herausforderungen und viele weitere aktuelle Themen stehen  in der universitären Ausbildung auf der Tagesordnung, damit die Lehrenden von  morgen ihre Auszubildenden gut auf ihre verantwortungsvollen und sich  verändernden Tätigkeiten vorbereiten können.
Den Flyer zum Studium finden Sie hier.

Robotisch unterstützte Mobilisation im Praxistest

Bei 3-tägiger vor-Ort-Studie in Oldenburg lassen sich Pflegefachpersonen von Roboterarmen bei der Arbeit helfen. Forschende des Projekts Adamekor gewinnen damit Erkenntnisse darüber, wie die von ihnen entwickelte Robotik Pflegefachpersonen bei der Mobilisation von Patient*innen unterstützen kann.

Die Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück begleitet die technische Entwicklung der Robotik kontinuierlich mit pflegewissenschaftlicher und ethischer Expertise und steht im Zuge dessen mit allen technischen-, arbeitswissenschaftlichen- sowie Praxispartner*innen im steten Austausch.

Zur systematischen ethischen Einschätzung und Bewertung der Pflegesituation werden in enger Zusammenarbeit mit dem Begleitprojekt der Förderlinie Robotische Systeme für die Pflege pflegewissenschaftliche Kriterien entwickelt, die eine fundierte Begründung für die Anwendung- oder Nichtanwendung der Technik ermöglichen.

Nach langer Zeit im Homeoffice mit Videokonferenzen und viereckigen Augen vorm Monitor konnten kürzlich Forschungsergebnisse in einer vor Ort Studie in Oldenburg getestet werden. Die drei Tage im Labor von Prof. Dr.-Ing. Andreas Hein, der die Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik an der Universität Oldenburg leitet, dienten dazu, die robotisch unterstützte Mobilisation in der Praxis zu testen. Daran beteiligten sich Pflegefachpersonen aus langzeit-, akutstationärer und ambulanter Pflege, die neben großem Interesse auch trotz anfänglicher Skepsis viel Offenheit und Geduld bei der Erprobung der Technik mitbrachten. Ziel ist es schließlich, ihnen in der Zukunft die Arbeit zu erleichtern, indem der Roboterarm sie bei ihren alltäglichen Aufgaben unterstützt. Bei der Mobilisation von Patient*innen ist mitunter viel Kraft nötig, einen Teil dieser könnte die Robotik leisten und damit zum Beispiel den Rücken der Pflegefachperson entlasten.
In Zusammenarbeit mit Kinaesthetics Deutschland wurde vorab ein fachlich fundiertes Bewegungskonzept entwickelt, welches besonderes Augenmerk auf die körperliche Entlastung von Pflegefachpersonen legt. Um den Effekt der Robotik im Einsatz festzustellen, wurden neben der Aufzeichnung über Bodenkraftmessplatten die Pflegefachpersonen mit EMG-Sensoren (Elektromyografie) ausgestattet, um ihre Muskelspannung zu messen. Verschiedene Kameras dokumentierten indes genau ihre Bewegungsabläufe.

Die Proband*innengruppe aus Pflegefachpersonen machten sich nach erster Kinästhetik-Auffrischung an die Mobilisation im Pflegelabor. In einer zweiten Schulungsrunde wurde die Mobilisation mit zwei Personen geübt und im Anschluss im Pflegelabor durchgeführt, wobei die zweite Person vom Roboterarm ersetzt wurde. Aus versicherungstechnischen Gründen wurden die Mobilisationen im Pflegelabor allerdings mit einer Pflegepuppe durchgeführt. Gerade in der ambulanten Pflege ist selten eine zweite Pflegekraft mit dabei, um bei der körperlich anstrengenden Mobilisation zu unterstützen. Diese Lücke kann der Roboterarm in der Zukunft vielleicht füllen.

Auch Teilnehmende ohne Erfahrung mit Robotik konnten Hemmschwellen überspringen und ihre Skepsis gegenüber dem Einsatz von dieser Technik in der Pflege abbauen. Nun heißt es Fragebögen auszuwerten und weitere Entwicklungen auf dem Weg in die Anwendung im Pflegealltag anzuschieben. „Die Erprobung der Technik von Menschen, die in der unmittelbaren Versorgungspraxis arbeiten, war aus pflegepraktischer, pflegewissenschaftlicher und technischer Sicht ein wichtiger Schritt und insbesondere nach allen Widrigkeiten durch die Corona-Pandemie ein für das Projekt bereichernd,“ resümiert Jonathan Behrens, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt.

Das vom BMBF geförderte Projekt Adamekor wird koordiniert von der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Bremen und der Universität Osnabrück.
Adamekor ist Teil der Förderlinie Robotische Systeme für die Pflege.

Gezeichnet sein: Fortgeschrittener Brustkrebs und Körpererleben

Dissertationsschrift zur Bedeutung körperlicher Veränderungen und leiblichen Erlebens von Frauen in der letzten Lebensphase in der Publikationsreihe Pflegewissenschaft und Pflegebildung erschienen.
Mit ihrer qualitativen Studie hat Sara Marquard differenziert und empirisch belastbar untersucht, wie Frauen mit einer fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung ihre körperlichen Beeinträchtigungen erleben. Das zentrale Phänomen Gezeichnet sein im Handlungs- und Interaktionsmodell zeigt sich bei allen Frauen in einem veränderten Aussehen, spürbaren Veränderungen sowie einem zunehmenden körperlichen Verfall.

Der in der Reihe Pflegewissenschaft und Pflegebildung veröffentlichte Band fokussiert Probleme und Gestaltungsspielräume des Körpererlebens in der letzten Lebensphase einer Brustkrebserkrankung und widmet sich dabei der Notwendigkeit einer Reflexionskompetenz der onkologisch und palliativ-tätigen Pflegenden sowie einer innovativen und selbstkritischen klinischen Pflegewissenschaft und
Forschung im Kontext von Palliative Care.

Forschung auf Augenhöhe – Bürger*innen werden Teil wissenschaftlicher Projekte

Unter dem Stichwort Partizipation beteiligt das BMBF fortan Bürger*innen bei Auswahl und Begleitung von Projekten. Sie sollen transparent am wissenschaftlichen Prozess teilhaben, denn Forschung soll schließlich der Gesellschaft dienen.

Doch wie sieht das genau aus?

Am 15. und 16. März hat der VDI/VDE in seiner Rolle als Projektträger sowie Dienstleistungs- und Beratungsunternehmens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Kennenlerntreffen des Bürgerbeirats „Informell Pflegende“ eingeladen. Alle Projekte, die unter dem Förderschwerpunkt Technologiegestützte Innovationen für Sorgegemeinschaften zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit informell Pflegender laufen, kamen zusammen.

Die Universität Osnabrück, Abteilung Pflegewissenschaft, ist mit dem Projekt „Gemeinsam sorgen bei fortgeschrittenem Brustkrebs (Gesi-BK)“ vertreten. Dabei wird gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover geforscht. Ziel ist es, eine digital gestützte Anwendung, beispielsweise eine App zu entwickeln, die An- und Zugehörige brustkrebserkrankter Frauen in der letzten Lebensphase bestmöglich vernetzt und ihnen Wege aufzeigt, welche Hilfsangebote und Austauschmöglichkeiten es für sie gibt und wie diese nutzen können.

Jedem Projekt, wurde ein Bürgerbeirat aus zwei Vertreter*innen aus der Gesellschaft zur Seite gestellt, welcher über das Forschungsvorhaben genau im Bilde ist und über den geförderten Zeitraum in engem Austausch mit den Wissenschaftler*innen steht.

Nach einer Begrüßung und Einführung durch den Projektträger VDI/VDE und des BMBF haben sich die einzelnen Projekte und die mitwirkenden Bürgerbeiräte vorgestellt. Der anschließende Austausch in Kleingruppen beantwortete noch offene Fragen der Bürgerbeiräte und zeigte zudem das große Interesse der Bürger*innen sich in den Prozess einzubringen.

Das Projekt beginnt im Juli.

Die studentischen Hilfskräfte an ihren Laptops, darüber und darunter die Farben der Universität, rot und gelb.

Danke für die Mitarbeit

Studentische Mitarbeiter*innen sind im regelmäßigen Austausch und liefern einen wichtigen Beitrag für die Arbeit des IGBs.

Unser Team wird stetig von einer ganzen Reihe tatkräftigen studentischen
Mitarbeitenden unterstützt. Von der Fachstudienberatung, über die Mitarbeit in
Forschungsprojekten bis zum Content Management der Website und der EDV-
Begleitung sind ganz unterschiedliche Tätigkeiten dabei. Wir freuen uns stetig
über Interessierte an der Mitarbeit.

Bei Interesse beantwortet Sara Marquard Fragen zur Tätigkeit.

Die Zeichnung eines roten Autos stellvertretend für die ambulante Pflege.

Projekt GesaP - Gesundheitsorientierter Personaleinsatz in der ambulanten Pflege

Wie kann in ambulanten Pflegediensten ein gesundheitsorientierter Personaleinsatz realisiert werden? Vorbereitende Arbeiten für ein Modellprojekt gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück und der
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Die gesellschaftliche Bedeutung von ambulanter Pflege ist hoch und wird in der Zukunft noch steigen. In den nächsten Jahrzehnten wird es immer mehr pflegebedürftige Personen geben, die aller Voraussicht nach so lange wie möglich, trotz multimorbider und komplexer Erkrankungen, zu Hause gepflegt werden möchten. Da nicht ausreichend stationäre Langzeitpflegeplätze zur Verfügung stehen, ist die ambulante Pflege zudem eher realisierbar. Die Arbeitsplätze in der ambulanten Pflege nehmen gegenwärtig stetig zu und doch zeigt sich in den letzten Jahren, dass eine ambulante Versorgung längst nicht mehr überall flächendeckend gewährleistet werden kann. Die Anbieter*innen wachsen nicht schnell genug. Ein wesentlicher limitierender Faktor ist dabei das Personal.
In dem Modellprojekt im Auftrag der BWG in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück soll ein Personaleinsatz in der Praxis erforscht werden, der es Mitarbeiter*innen von ambulanten Pflegediensten ermöglicht, ein gesundheitsorientiertes, qualitätsorientiertes und wirtschaftlich nachhaltiges Arbeitsleben zu führen. Die halbjährige Forschungsperiode dient zur Erstellung eines Projektplans zur Durchführung eines Modellprojekts zur Realisierung eines gesundheitsorientierten Personaleinsatzes in der ambulanten Pflege. Ziel ist eine inhaltliche Projektskizze zum gesundheitsorientierten Personaleinsatz für die ambulante Pflege. Gesundheit wird entsprechend dem Projektverständnis (in Anlehnung an das vorausgegangene GePAG-Projekt) als Grundvoraussetzung von Arbeit betrachtet.

Ein aus geometrischen Flächen aufgebautes Gesicht.

Wie Robotik die Pflege verändert

Studierende des Masterstudiengangs Lehramt an berufsbildenden Schulen produzieren als Szenarioprozess imaginäres Video-Interview zum Thema 30 Jahre robotische Systeme in der Pflege.

Das Video entstand als Projektarbeit zum Szenarioprozess im Rahmen des Seminars "Projektseminar Teil I und Teil II" im Sommersemester 2021 und Wintersemester 2021/2022 unter der Leitung von Prof. Dr. Hülsken-Giesler und Dominic Seefeldt im Masterstudiengang Lehramt an berufsbildenden Schulen im Hauptfach Pflegewissenschaft an der Universität Osnabrück. Der Szenarioprozess beschäftigt sich hauptsächlich mit der Zukunftsforschung zu Robotik in der Pflege. Entsprechend dazu entwickelten Kim Baumgart, Elena Behlmann, Laura-Marie Gunst-Freier und Kristine Holstein ein imaginäres Video-Interview, um einen Rückblick in die letzten 30 Jahre bezüglich robotischer Systeme für die Pflege zu geben. Die darin sprechenden Charaktere wurden frei erfunden und dienen lediglich der Informationsweitergabe. Die Video- und Tonaufnahmen sowie der Schnitt erfolge im ILTHOS (interprofessional lab of teaching and learning for health and human services - Osnabrück) im Gebäude 93 mit freundlicher Unterstützung von Frau Michels.

Der Text wurde uns von den Studierenden zur Verfügung gestellt – vielen Dank dafür.

BeBeRobot Logo

Fachtag „Robotische Systeme für die Pflege“ am 10. und 11.02.2022

Seit November 2019 koordiniert die Universität Osnabrück das wissenschaftliche Begleitprojekt BeBeRobot der BMBF-Förderlinie „Robotische Systeme für die Pflege“.
Die Aufgaben des Begleitprojektes bestehen insbesondere darin, die Verbundprojekte der Förderlinie zu vernetzen und Bewertungsmöglichkeiten für den Einsatz von robotischen Systemen bei pflegebedürftigen Menschen, pflegenden Angehörigen sowie professionellen Pflegekräften zu Hause, in Pflegeheimen oder Krankenhäusern zu entwickeln und für Einrichtungen der Pflege bereitzustellen (näheres dazu siehe www.pflege-und-robotik.de). Diese Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Partnern Universität Osnabrück (Pflegewissenschaft), SIBIS-Institut Berlin, Universität Siegen, OFFIS-Institut Oldenburg und Deutscher Caritasverbandes interdisziplinär aus technischer, pflege- und sozialwissenschaftlicher sowie ethischer Perspektive.

Das Wissenschaftliche Begleitprojekt BeBeRobot richtet vom 10.02.2022 bis 11.02.2022 den zweiten Fachtag „Robotische Systeme für die Pflege“ als onlinegestützte Veranstaltung aus. Mit dem Fachtag werden Zwischenergebnisse der Projektverbünde der BMBF-Förderlinie „Robotische Systeme für die Pflege“ präsentiert. Die Projektverbünde stellen in diesem Zusammenhang den technischen Stand pflegespezifischer Robotik sowie Zwischenergebnisse aus begleitenden Evaluationsstudien zu Robotik im praktischen pflegerischen Einsatz vor. Nachdem der erste Fachtag „Robotische Systeme für die Pflege“ in 2021 den Themenschwerpunkt auf pflegewissenschaftliche Aspekte gelegt hat (https://www.pflege-und-robotik.de/fachsymposium/), stehen bei diesem zweiten Fachtag Themen aus der HCI (Human Computer Interaction) und der CSCW (Computer Supported Cooperative Work) im Mittelpunkt. Ein zweiter, nichtöffentlicher Teil des Fachtages dient dem Austausch und der Vernetzung der Verbundprojekte der Förderlinie sowie einem themenspezifischen interdisziplinären Doktorand/innenaustausch.

  • 10.02.2022, 9:00 Uhr – ca. 14:00 Uhr: Keynotes und Projektpräsentationen der Verbundprojekte der Förderlinie (öffentliche Veranstaltung für interessiertes Fachpublikum).
  • 10.02.2022, 15:00 Uhr – 18:00 Uhr: Doktorandenkolloquium der Förderlinie „Robotische Systeme für die Pflege“
  • 11.02.2022, 9:00 Uhr – 13:00 Uhr: Interaktive Workshops & Vernetzung (interne Veranstaltung der der Förderlinie „Robotische Systeme für die Pflege“)

Zum öffentlichen Teil der Veranstaltung ist interessiertes Fachpublikum herzlich eingeladen. Die kostenfreie Anmeldung sowie eine Agenda finden Sie unter diesem Link.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und eine rege Diskussion!

Person an Laptop

Projekt: Digitalisierungsprozesse der beruflichen Ausbildung in den Pflegeschulen (DibAP)

In der Pflegeausbildung und Pflegeschulentwicklung gewinnen digitale Anwendungen an Bedeutung. Der DigitalPakt Schule schafft für Pflegeschulen in Deutschland neue Fördermöglichkeiten, um Digitalisierungsprozesse der beruflichen Ausbildung voranzutreiben. Darüber hinaus unterstützen weitere Förderprogramme die Entwicklung und Erprobung digitaler Medien in der pflegeberuflichen
Bildung.
Nicht zuletzt in der Corona-Pandemie war es für viele Pflegeeinrichtungen notwendig, auf digitale Ausbildungsangebote umzustellen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat ein Forschungsprojekt an die Partner Institut Arbeit und Technik (IAT), Westfälische Hochschule (Gelsenkirchen) und Universität Osnabrück (UOS) vergeben, um Digitalisierungsprozesse der beruflichen Ausbildung in den Pflegeschulen zu untersuchen.
Das Forschungsprojekt fokussiert zum einen den Status-quo und den Wandel digitaler Infrastrukturen und Ausstattungsniveaus in Pflegeschulen (a). Zum anderen wird untersucht, wie digitale Anwendungen pädagogisch-didaktisch in die Pflegeausbildung eingebunden werden (b), welche Erfahrungen die Akteure in der pflegeberuflichen Ausbildung hiermit machen (c) und welche Anforderungen durch digitale Lehr- und Lernarrangements in der betrieblichen Ausbildungspraxis
entstehen (d). Die Frameworks „DigCompOrg“ und „DigCompEdu“ bilden den
analytischen Rahmen, das Untersuchungsdesign basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz. Im Ergebnis liefert das Forschungsprojekt Erkenntnisse auf folgen-
den Ebenen:

  • Analyse des Wandels digitaler Lehr- und Lernarrangements in Pflegeschulen,
  • Ableitung einer Typologie „Digitale Infrastrukturen & Bildungskonzepte in
    Pflegeschulen“,
  • Anpassung & Weiterentwicklung der analytischen Frameworks für das Feld
    pflegeberuflicher Ausbildung,
  • Ausarbeitung eines wissenschaftlich fundierten Konzepts zur Umsetzung &
    Begleitung von Digitalisierungsprozessen in der beruflichen Ausbildung in
    Pflegeschulen.
Sara Marquard nach der Disputation ihrer Dissertation mit Blumen vor dem Schloss der Universität Osnabrück

Dissertation zum Körpererleben von Frauen mit Brustkrebs

Unsere Kollegin Sara Marquard konnte am 02.12.2021 erfolgreich ihre Dissertation „Gezeichnet sein“ verteidigen und darf mit Veröffentlichung den Titel „Dr. phil.“ führen. Ihre von der Promotionskommission als ausgezeichnet bewertete Arbeit befasst sich mit dem Körpererleben von Frauen mit fortgeschrittener Brustkrebserkrankung in der letzten Lebensphase. Dazu führte Frau Marquard 22 qualitative Interviews durch, die Datenanalyse erfolgte primär anhand des dreistufigen Kodierverfahrens der Grounded Theory Methodologie nach dem Vorgehen von Strauss & Corbin. Frau Marquard hat mit ihrer Arbeit eine Grundlage zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung von Frauen mit metastasiertem Brustkrebs geleistet, indem sie Aufschluss über das leibliche Erleben dieser vulnerablen Gruppe geben konnte. „Ich freue mich durch meine Arbeit den betroffenen Frauen eine Stimme geben zu können und hoffe auf Verbreitung meiner Ergebnisse vor allem in der Onkologie- und Palliativpflege. Die Arbeit wird im Frühjahr im Universitätsverlag Osnabrück erscheinen – ich danke Herrn Prof. Remmers als Herausgeber der Schriftenreihe Pflegewissenschaft und Pflegebildung.“ Wir gratulieren ganz herzlich und freuen uns auf weitere Ergebnisse ihrer Forschung.

Hartmut Remmers hält den neuen Band der Reihe Pflegewissenschaft und Pflegebildung.

Neue Technologien für die Pflege - Grundlegende Reflexionen und pragmatische Befunde

Mit diesem Werk ist eine weitere Buchveröffentlichung zu Themen rund um die Digitalisierung der Pflege in der Reihe Pflegewissenschaft und Pflegebildung erschienen. Der von Susanne Kreutzer, Nadin Dütthorn und Manfred Hülsken-Giesler herausgegebene Band diskutiert Grundlagen, um Chancen und Herausforderungen des Technikeinsatzes auf verschiedenen Ebenen darzustellen: in der pflegerischen Versorgung, in Institutionen der Pflege sowie in der Gesellschaft.
Dieser Band ist Hartmut Remmers gewidmet, der die V & R Reihe Pflegewissenschaft und Pflegebildung  begründet und in diesem Zusammenhang 20 Buchbände herausgegeben hat. Mit Herausgabe von Band 21, welcher in eigener Autorenschaft für 2022 geplant ist, zieht Hartmut Remmers sich aus der Herausgeberschaft zurück. „Wir danken Hartmut Remmers für die wertvollen Impulse zur Weiterentwicklung der Pflegewissenschaft, die mit dieser Buchreihe bereitgestellt wurden“, erläutert Manfred Hülsken-Giesler.

 

 

 

Chronik

  • 10.2021: Das Projekt „Take Care International” (TCI) erprobt und evaluiert das Serious Game Take Care und den pädagogisch-didaktischen Rahmen zum europaweiten Einsatz in Kontexten der Pflegeausbildung. Zu dem Zweck trifft sich der Verbund am 26.10. in Litauen, um bisherige Ergebnisse zu konsentieren und Spielerweiterungen zu konzipieren.
  • 08.2021: Das Projekt „Take Care International” (TCI) erprobt und evaluiert das Serious Game Take Care und den pädagogisch-didaktischen Rahmen zum europaweiten Einsatz in Kontexten der Pflegeausbildung. Die jüngsten Erhebungen zur Usability und Technikakzeptanz sowie zur Spielbewertung durch Studierende der Pflege an der FH Wiener Neustadt (Österreich) waren erfolgreich. Eine Pressemitteilung gibt einen ersten Einblick in die Ergebnisse.
  • 05.2021: Fachgebiet Pflegewissenschaft erstellt Gutachten „Digitale Technologien bei personenbezogenen Tätigkeiten“ für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin“
  • 04.2021: Der Abschlussbericht des GePAG-Projektes „Gesunde Personalbemessung: Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung in Kontexten der systematischen Personalbemessung für die Pflege“ ist online.
  • 11.2020: Am 12.11.2020 hat Prof.in Dr.in Annette Riedel ihre Antrittsvorlesung zur Habilitation im Fachbereich Humanwissenschaften mit dem Schwerpunkt Pflegewissenschaft zum Thema „COVID-19 in der stationären Langzeitpflege – eine Krise stellt (neue) ethische Fragen“ gehalten. Herzlichen Glückwunsch!
  • 03.2019: Prof. Dr. Annett Horn als Vertretungsprofessorin verabschiedet
  • 01.2019: Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler übernimmt Lehrstuhl Pflegewissenschaft im IGB
  • 09.2019: Prof. Dr. Annett Horn übernimmt Vertretungsprofessur Pflegewissenschaft
  • 08.2018: Prof. Dr. Hartmut Remmers verabschiedet