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Interaktion zwischen Pflegefachkräften und Angehörigen von Brustkrebspatientinnen im perioperativen Bereich – Möglichkeiten zur Stärkung der protektiven Funktion der Familie
Hintergrund
Für die Bewältigung einer Brustkrebserkrankung ist die emotionale Unterstützung durch das unmittelbare soziale Umfeld ein wesentlicher Faktor. Auf diese Anforderungen sind Familienmitglieder häufig nicht vorbereitet. Deshalb bedürfen sie selbst der Unterstützung. Bei mangelnder eigener Bewältigungskapazität besteht zudem die Gefahr, dass Angehörige zu einer Quelle zusätzlicher Besorgnisse und Belastungen für die Patientin werden. Unseren bisherigen Untersuchungen zufolge sind sich Krankenschwestern der Rolle von Angehörigen bei der Krankheitsverarbeitung wohl bewusst. Sie beziehen diese während der chirurgischen Primärtherapie aber kaum in den Versorgungsprozess mit ein. Es wird vermutet, dass berufsbedingte Belastungen des Pflegepersonals, sowie subjektive Nöte auf Seiten der Angehörigen ursächlich dafür sind. Weiterhin ist anzunehmen, dass Pflegekräfte der Einbeziehung von Angehörigen auch deshalb wenig Aufmerksamkeit schenken, weil der Versorgungsprozess fast ausnahmslos auf die erkrankte Person ausgerichtet ist. Damit bleiben Chancen der Prävention von Belastungsproblemen im familialen Kontext ungenutzt.
Ziel
Mit dieser Studie wird das explorative Ziel verfolgt, in Form einer Bedarfsanalyse zu untersuchen, welche Bedürfnisse nach emotionaler und informativer Unterstützung Angehörige von Brustkrebspatientinnen haben und welche Erwartungen sie an die Kommunikation mit Pflegefachkräften knüpfen. Weiterhin soll erkundet werden, welche Bedürfnisse der Angehörigen von den Pflegenden wahrgenommen werden und welche Ziele mit der Angehörigen-Pflegekraft-Interaktion verbunden sind. Schließlich soll untersucht werden, welche Barrieren, Hemmnisse, Belastungen usw. möglicherweise einen Kontakt zwischen Pflege¬fachkräften und Angehörigen behindern und welche Faktoren diesen erleichtern. Das mit der geplanten Ergänzungsstudie verfolgte praktische Ziel besteht darin, Familien von Brustkrebspatientinnen in ihrer protektiven Funktion zu stärken, um damit letztendlich die Rehabilitations-Chancen dieser Patientinnen zu verbessern. Die Ergebnisse der Studie sollen Voraussetzungen schaffen für
- die Entwicklung zielgenauer, präventiv orientierter Unterstützungsangebote für Angehörige von Brustkrebspatientinnen
- die Verbesserung der Kommunikation und Interaktion zwischen Pflegefachkräften und Angehörigen
- die Entwicklung eines Fortbildungsangebots für Pflegefachkräfte
Laufzeit
April 2008 bis September 2009
Kooperationspartner
20 zertifizierte Brustzentren in Deutschland
Finanzierung
Förderung durch die Deutsche Krebshilfe e.V.
Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Hartmut Remmers
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
Martina Holtgräwe, Diplom-Psychologin
Christiane Pinkert, Pflegewissenschaftlerin (MScN)